Tribünen-Frust: Toppmöller und SGE riskieren Verlust ihres Abwehr-Juwels

Frankfurt am Main - Eintracht Frankfurt präsentiert sich aktuell gut in Form: Nach fünf Spieltagen rangieren die Hessen in der Bundesliga auf Platz vier und konnten auch beim 5:1-Champions-League-Sieg gegen Galatasaray Istanbul überzeugen. Doch während die Mannschaft sportlich glänzt, steht ein Eigengewächs im Schatten und wird wohl zum Abschiedskandidaten.

Bei der U21 gesetzt, bei Eintracht Frankfurt derzeit nur vierte Wahl auf seiner Position als Rechtsverteidiger: Elias Baum (19) könnte der SGE im Winter den Rücken kehren.
Bei der U21 gesetzt, bei Eintracht Frankfurt derzeit nur vierte Wahl auf seiner Position als Rechtsverteidiger: Elias Baum (19) könnte der SGE im Winter den Rücken kehren.  © Nderim Kaceli/dpa

Die Rede ist von Elias Baum. Der 19-jährige Verteidiger kehrte im Sommer von einer erfolgreichen Leihe beim SV Elversberg zurück, wo er in 37 Pflichtspielen mit drei Toren und acht Vorlagen mehr als überzeugte.

Er entwickelte sich in der 2. Liga durch regelmäßige Einsätze sichtbar weiter. Zurück in Frankfurt stockt seine Karriere nun allerdings wieder.

Seit Saisonbeginn stand Baum nur zweimal im Spieltagskader - musste zwischenzeitlich sogar mit einem Tribünenplatz vorliebnehmen. Einsatzminuten in Bundesliga, Champions League oder DFB-Pokal? Fehlanzeige!

Fans wird's freuen: Bei der Eintracht bahnt sich ein krasses Trikot-Comeback an
Eintracht Frankfurt Fans wird's freuen: Bei der Eintracht bahnt sich ein krasses Trikot-Comeback an

Dabei hätte sich mit der Verletzung von Rasmus Kristensen (28) durchaus eine Chance auf seiner angestammten Rechtsverteidiger-Position ergeben können. Trainer Dino Toppmöller (44) entschied sich jedoch, andere Optionen vorzuziehen - unter anderem den eigentlich als Innenverteidiger vorgesehenen Nnamdi Collins (21).

Noch schwerer wog für Baum die unerwartete Wende im Fall Aurelio Buta (28). Dessen Abgang schien beschlossene Sache, aber Toppmöller bestand kurzfristig doch noch auf dessen Verbleib. Damit rutschte Baum endgültig in der Rangordnung ab.

Glaubt Eintracht-Cheftrainer Dino Toppmöller nicht an Elias Baum?

Zwischen Chefcoach Dino Toppmöller (44, r.) und Elias Baum scheint die Chemie noch nicht so recht zu passen.
Zwischen Chefcoach Dino Toppmöller (44, r.) und Elias Baum scheint die Chemie noch nicht so recht zu passen.  © Arne Dedert/dpa

Obwohl er im Training vollen Einsatz zeigt und laut Umfeld solide Leistungen bringt, ist SGE-Coach Toppmöller offensichtlich skeptisch, was sein Leistungsvermögen angeht.

Baum selbst hatte Geduld sicherlich ein wenig einkalkuliert, doch dass er gar nicht berücksichtigt wird, überrascht. Gerade weil Buta in seinen bisherigen Auftritten kaum Stabilität ausstrahlte, ist die Situation schwer nachvollziehbar.

Sportvorstand Markus Krösche (45) hatte im Sommer noch einen Wechsel trotz Interesse aus Freiburg und Bremen ausgeschlossen. Angesichts der aktuellen Entwicklung mehren sich jedoch Spekulationen über einen Abgang im Winter.

Angst vor Krawallen: Keine Tickets für Fans von Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt Angst vor Krawallen: Keine Tickets für Fans von Eintracht Frankfurt

Vertraglich ist Baum langfristig bis 2028 gebunden, doch ohne Spielpraxis droht Stillstand. Für die Eintracht bleibt damit die Frage offen, ob sie eines ihrer größten Talente tatsächlich im eigenen Kader weiterentwickelt oder ob andere Vereine bald die besseren Argumente liefern. Möglicherweise verliert man das Talent dann sogar komplett.

Titelfoto: Nderim Kaceli/dpa

Mehr zum Thema Eintracht Frankfurt: