Cottbus-Keeper war im Sommer ohne Klub, jetzt fliegt Funk auf die 1 der 3. Liga!
Cottbus - Von null ins Tor des Spitzenreiters der 3. Liga! Marius Funk (29) ist bei Energie Cottbus aus dem Nichts zum Leistungsgaranten aufgestiegen. Kurios: Im Sommer war der Keeper noch vereinslos.
Beim FC Ingolstadt hatte der 29-Jährige nach drei Jahren keinen neuen Kontrakt bekommen, in Cottbus erhielt Funk allein aufgrund der Verletzung von Stammtorhüter Elias Bethke (22, Sehnenriss) ein Angebot Anfang September.
Wie sich gut zwei Monate später herausstellt, eine sportlich und menschlich goldrichtige Entscheidung! Denn Funk ist seit Tag eins die Ruhe in Person, spielt in der Lausitz seine Erfahrung von über 100 Drittliga-Spielen aus.
Bestes Beispiel Sonntagabend in Essen, wo Funk zum Matchwinner avancierte, Cottbus mehrfach vor dem Ausgleich rettete. Auch dank der Reflexe des Rückhalts entführte Energie drei Punkte von der Hafenstraße und schnappte sich den Spitzenplatz der 3. Liga.
Schon Ende September gegen Rostock hatte sich Funk in einem Flutlichtspiel vor ähnlicher Kulisse zum Helden aufgeschwungen. Insgesamt sind beim offensivfreudigen Cottbuser Spielsystem 16 Gegentore in elf Spielen eine gute Bilanz.
Mehr noch: Funk ist beim Fachmagazin kicker der am besten benotete Akteur der kompletten Liga und Spieler des 15. Spieltages.
Marius Funk wurde vor Kurzem Papa und liefert im ersten Spiel nach seiner Rückkehr direkt ab
Die Noten sind im Ligavergleich nicht immer ausgewogen, dennoch zeigen sie eins: Funk ist in der Form einer der Besten der 3. Liga. Und mehr als ein Ersatz für Bethke, wie sein Trainer Pele Wollitz (60) auf der PK nach Essen betonte:
"Funk als Ersatz für Elias Bethke zu bezeichnen, halte ich für falsch. [...] Er ist ein erfahrener Torwart und vor allen Dingen als Mensch herausragend."
Deswegen war es für Wollitz auch klar, dass Funk nach der Landespokalpause wieder ins FCE-Tor zurückkehrt.
Im Pokalspiel in Landespokal gegen Babelsberg (4:2) in der Vorwoche hatte Funk Vaterschaftsurlaub bekommen - er wurde vor zwei Wochen glücklicher Papa einer Tochter, seine Familie lebt in Baden-Württemberg.
Wollitz offen: "Ich habe selten einen Spieler erlebt, der sich fünfmal bedankt, weil ich ihn eine Woche zu Hause gelassen habe."
Titelfoto: IMAGO / pepphoto

