Erstes Spiel, erstes Tor, aber kein Marktwert: No-Name plötzlich Matchwinner für Energie Cottbus
Schweinfurt/Cottbus - Späte Eskalation bei Energie Cottbus! Am Freitagabend krallten sich die Lausitzer ganz spät Platz eins der 3. Liga. Matchwinner: No-Name Can Moustfa (20) in dessen erstem Profispiel.
Alles in Kürze
- Can Moustfa wird Matchwinner für Energie Cottbus
- Moustfa erzielt erstes Tor im ersten Spiel
- Energie Cottbus krallt sich Platz eins der 3. Liga
- Moustfa stammt aus der fünftklassigen Oberliga
- Moustfa hat keinen Marktwert auf transfermarkt.de

In der 80. Minuten beim Stand von 0:0 eingewechselt, sollte der Youngster dem festgefahrenen Spiel die entscheidende Wendung geben.
Frech, unbekümmert und mit Finesse wirbelte Moustfa auf Linksaußen, stellte mit seinen flinken Bewegungen und Flanken Schweinfurt sofort vor Probleme.
Eine dieser Hereingaben Moustfas verwertete Tim Campulka in der 90.+5 Minute zur umjubelten Führung. Doch die persönliche Krönung folgte für den Newcomer in der 98. Minute, als er auf das leere Tor der Gastgeber stürmte und zum Endstand einschob.
Erstes Spiel, erstes Tor, erster Sieg: Ein Drehbuch, das keiner hätte besser schreiben können.
Noch zum Auftakt gegen Saarbrücken (3:3) musste sich Moustfa 90 Minuten auf der Bank in Geduld üben, obwohl er als Gewinner der Vorbereitung galt.
Can Moustfa könnte einer der Durchstarter der 3. Liga werden

Noch vor dem Schweinfurt-Spiel erklärte Wollitz: "Ich glaube, dass es ein Can [gegen Saarbrücken] verdient hätte, eigentlich von Anfang an zu spielen nach der Vorbereitung. Wir möchten aber auch diesen Spieler nicht verheizen, sonst wäre der Scheinwerfer auf ihn riesengroß geworden."
Sah auch 1:0-Schütze Tim Campulka (26) so, der seinen Mitspieler bei MagentaSport lobhudelte: "Ich glaube, der hat in den sechs, sieben Vorbereitungsspielen 30 Tore gemacht [...] den solltet ihr alle auf dem Zettel haben."
Schon jetzt ist der Aufstieg des No-Names kometenhaft - Moustfa spielte die zwei Saisons zuvor in der fünftklassigen Oberliga, besitzt deswegen nicht einmal einen Marktwert auf der Branchenplattform transfermarkt.de.
Bis wenige Tage vor dem Saisonstart gab es Irrungen um den Flock auf seinem Trikot, da bei der Einbürgerung seines Vaters für 25 Jahren die Behörden einen Buchstaben in seinem Nachnamen unterschlugen.
Statt "Moustafa" steht auf seinen Trikot "Moustfa" - und in seiner Statistik ein Tor und ein Pre-Assist nach dem ersten Kurzeinsatz im Profifußball.
Titelfoto: IMAGO / Fotostand