Irre Diskussionen bei Energie Cottbus: Sind die Motto-Shirts verflucht?

Cottbus - Auch zwei Tage nach dem Tränen-Drama im Endspiel gegen Ingolstadt sitzt die Enttäuschung tief in der Lausitz. Und wird von einer kruden Diskussion rund um die Motto-Shirts von Samstag überschattet!

Stolz präsentierte Energie vor dem Spiel gegen Ingolstadt sein Motto-Shirt. Glück brachte es (wieder einmal) nicht.  © IMAGO / Matthias Koch

Im Online-Fanshop von Energie Cottbus gibt es nur noch Restposten des vor einer Woche so begehrten Exemplars: Es ist ein schneeweißes T-Shirt mit dem Aufdruck des Vereinslogos und des Schriftzuges "Energie Cottbus Rausch".

Die letzte Vokabel begleitete Energie über die Saison, stand symbolisch für den nie für möglich gehaltenen Höhenflug in der 3. Liga.

Doch jenes Shirt und alle weiteren weißen Sonderanfertigungen von Fangruppen stehen seit Samstag für viele Fans unter Fluch-Verdacht!

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Gemäß alter Tradition wurde zum letzten Liga-Heimspiel das Motto "Alle in Weiß" aufgerufen, welchem nahezu alle Anhänger Folge leisteten.

So schick der Anblick auf den Zuschauerrängen war, sorgte die Farbgebung für Diskussionen. Zum einen liefen die Gäste aus Ingolstadt in ihren weißen Auswärtstrikots auf. Und suggerierten eine irreführende Zugehörigkeit, weil Energie in Rot spielte.

Zum Zweiten kommt das Sportliche: All die Vorbereitungen, das Daumendrücken und Anfeuern halfen nichts. Energie verpasste die Relegation.

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Energie Cottbus: "Alle in Weiß"-Motto zum letzten Heimspiel wird erneut zum sportlichen Flop

Wer findet den Fehler? Die im Vordergrund jubelnden Akteure sind trotz gleicher (weißer) Farbgebung auf den Tribünen nicht die Heimmannschaft, sondern das Gästeteam aus Ingolstadt.  © Frank Hammerschmidt/dpa

Schon in der Vorsaison gegen Luckenwalde wollte Energie im eigenen Wohnzimmer den Aufstieg feiern - und rief zum Motto "Alle in Weiß" auf. Das Resultat war ernüchternd: Nach 64 Minuten führten die in Weiß gekleideten Gäste mit 3:0.

Energie schaffte in der Nachspielzeit immerhin den 3:3-Ausgleich und hatte das Glück, dass parallel Kontrahent Greifswald verlor. Am letzten Spieltag machten die Lausitzer dann in Berlin das Ding klar.

Ähnlich lief es auch dieses Mal: Mit einem Sieg wäre Energie Dritter gewesen, sah nach 60 Minuten wie der sichere Relegations-Teilnehmer aus.

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Doch Cottbus nutzte wie schon gegen Mannheim seinen Heimvorteil nicht, gab das Spiel aus der Hand und kam am Ende mit 1:4 unter die Räder.

Inwieweit daran die weißen Motto-Shirts ihre Aktie haben, kann jeder FCE-Fan für sich bewerten.

Das Team bedankte sich nach Anpfiff mit einem Banner für eine grandiose Saison. Auf Social Media zogen am Sonntag zig Spieler nach.  © Frank Hammerschmidt/dpa

Dass die Verbindung zwischen Fans und Team aber stimmt, zeigten Szenen nach Spielschluss: Trotz der Enttäuschung des Endspiels feierte das Stadion das Überraschungsteam der Saison frenetisch.

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Tabelle 3. Liga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 Arminia Bielefeld 38 64:36 72
2 SG Dynamo Dresden 38 71:40 70
3 1. FC Saarbrücken 38 59:47 65
4 FC Energie Cottbus 38 64:54 62
5 FC Hansa Rostock 38 54:46 60
6 Viktoria Köln 38 59:48 59
7 SC Verl 38 62:55 57
8 Rot-Weiss Essen 38 55:54 56
9 SV Wehen Wiesbaden 38 59:60 55
10 FC Ingolstadt 04 38 72:63 54
11 TSV 1860 München 38 57:61 53
12 Alemannia Aachen 38 44:44 50
13 FC Erzgebirge Aue 38 52:65 50
14 VfL Osnabrück 38 46:55 48
15 VfB Stuttgart II 38 49:59 47
16 SV Waldhof Mannheim 38 43:45 46
17 Borussia Dortmund II 38 53:60 43
18 Hannover 96 II 38 51:70 37
19 SV Sandhausen 38 49:69 35
20 SpVgg Unterhaching 38 40:72 25

Die Tabelle der 3. Liga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Drittliga-Meister und steigt in die 2. Liga auf. Auch der Zweite steigt direkt auf. Platz 3 spielt mit dem drittletzten Platz der 2. Bundesliga um Aufstieg oder Verbleib in der Liga.

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