Nur ein Ausrutscher? Plötzlich dicke Sorgenfalten bei Energie Cottbus
Cottbus - Dieser Auftritt verursacht auch Tage später Magenschmerzen! Die 1:4-Demütigung bei den Bubis der TSG Hoffenheim wirft bei Energie Cottbus Fragen auf. Wie gut sind die Lausitzer wirklich?
Alles in Kürze
- Energie Cottbus verliert 1:4 gegen TSG Hoffenheim
- Die Niederlage wirft Fragen über die Qualität auf
- Einstellung und Frische fehlten bei langen Auswärtsreisen
- Ausfall von Leistungsträgern wie Elias Bethke schmerzt
- Energie Cottbus spielt gegen den Abstieg

Spätestens nach dem Pokal-Märchen gegen Hannover galt die Truppe von Pele Wollitz (60) als Geheimtipp. Doch die Lausitzer sind in Hoffenheim brachial auf dem Boden der Tatsachen gelandet.
Das 1:4 nur ein Ausrutscher? Mitnichten. Es zeigt, dass Energie verwundbar ist, wenn mehrere Komponenten nicht stimmen:
Die Einstellung: Ein Spannungsabfall im Liga-Alltag war nach dem Pokal-Rausch fast zu erwarten gewesen. So wenig Gegenwehr über weite Strecken der ersten Hälfte aber nicht.
Spielend leicht filetierten die Hoffenheimer die Lausitzer Abwehr. Zur Halbzeit hätte es auch schon 0:4 oder 0:5 stehen können. Energie schenkte das Spiel fast schon her und wanderte wieder mal zwischen Himmel und Hölle.
Die Frische: Am Freitag saß die Truppe dem Vernehmen nach zehn Stunden im Bus nach Baden-Württemberg, wirkte am Folgetag ziemlich träge. Nicht das erste Mal der Fall bei langen Auswärtsreisen.
Energie Cottbus kommt nicht an sein Limit und kann seine Leistungsträger nicht ersetzen

Ausfall von Leistungsträgern: Pokal-Held Alexander Sebald (29) ein Gegentor anzukreiden, wäre falsch. Der verletzte Elias Bethke (22), laut Wollitz einer der "Top3-Keeper der 3. Liga", fehlt dennoch mit seinen fabelhaften Rettungstaten.
Das Ausscheiden eines Außenverteidigers wie Leon Guwara (29) hat zwingend eine Umstellung oder Umschulung eines anderen Akteurs zur Folge. Auf beiden Positionen sucht Energie händeringend.
Topspieler Tolcay Cigerci (30) war an dem Tag wirkungslos als Rechtsaußen. Der Spielmacher ist weiter auf dem Flügel gebunden, weil ein zweiter hochkarätiger Außenstürmer fehlt.
Die Möglichkeiten: In der Etat-Tabelle rangiert Energie im unteren Drittel, umso wichtiger war der Sieg gegen Schweinfurt. Wollitz bekräftigte nach Abpfiff: "Wir spielen gegen den Abstieg [und] haben viel Arbeit vor uns."
Zur ganzen Wahrheit gehört auch, dass Hoffenheim in der Form nicht nur Energie Probleme bereiten wird.
Titelfoto: IMAGO / foto2press