Schiedsrichterin im Fokus! Energie Cottbus verliert in Unterzahl und vertagt Herbstmeisterschaft

Wiesbaden - Herbstmeisterschaft in der 3. Liga vertagt! Energie Cottbus musste sich am Sonntag in Unterzahl beim SV Wehen Wiesbaden mit 1:3 (0:1) geschlagen geben. Im Mittelpunkt der Partie stand dabei Schiedsrichterin Davina Lutz.

Jordy Gillekens (verdeckt) brachte den SVWW in der ersten Halbzeit in Führung.
Jordy Gillekens (verdeckt) brachte den SVWW in der ersten Halbzeit in Führung.  © Imago / Jan Huebner

Zunächst hatte Energie in der 20. Minute noch großes Glück: Fatih Kaya war nach einem Cottbuser Ballverlust durch und legte das Leder an Keeper Marius Funk vorbei, der den Wehen-Kapitän anschließend wohl berührte und so von den Beinen holte. Lutz reichte der Kontakt aber nicht, die Unparteiische entschied nur auf Eckball.

Den hätte es dann allerdings nicht geben dürfen, denn die Kugel touchierte Funk bei seinem Einsteigen definitiv nicht mehr.

Und während der FCE beim folgenden Standard wohl noch vor Erleichterung durchpustete, schlugen die Hausherren eiskalt zu. Nach einer kurz gespielten Variante verlängerte Fatih eine Flanke auf den langen Pfosten, wo SVWW-Verteidiger Jordy Gillekens zur 1:0-Führung einköpfte (22. Minute).

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Gerade als sich die Wollitz-Elf nach einer halben Stunde dann besser in die Partie gearbeitet hatte, folgte der nächste Rückschlag mit Beteiligung der Offiziellen.

Dominik Pelivan, der wegen eines taktischen Fouls schon in der 4. Minute die Gelbe Karte gesehen hatte, beschwerte sich zu lautstark bei Lutz über ein vermeintliches Handspiel der Gastgeber im Sechzehner. Die Schiedsrichterin verstand keinen Spaß und schickte den Sechser mit dem Ampelkarton vorzeitig unter die Dusche (40.).

Eine sehr harte Entscheidung, auch wenn sich der vorbelastete Mittelfeldmann da besser im Griff haben muss. Handspiel war es übrigens nicht, die Kugel prallte nämlich von Gillekens' Brust gegen dessen Arm.

Davina Lutz (M.) hatte am Sonntag alle Hände voll zu tun.
Davina Lutz (M.) hatte am Sonntag alle Hände voll zu tun.  © Imago / Jan Huebner

Henry Rorig gleicht aus, doch Florian Hübner köpft Wehen Wiesbaden zum Sieg

Der zwischenzeitliche Ausgleich reichte Energie nicht zum Punktgewinn in Wiesbaden.
Der zwischenzeitliche Ausgleich reichte Energie nicht zum Punktgewinn in Wiesbaden.  © Imago / Jan Huebner

Anschließend drohte Lutz die Partie komplett zu entgleiten, viele Nickeligkeiten führten zu Verwarnungen sowie fragwürdigen Entscheidung seitens der Referee-Dame und prägten das intensive Duell. Die "Schieber"-Rufe aus dem Gästeblock hätten sich die mitgereisten Energie-Fans trotzdem sparen können.

Dennoch nahm Cottbus die Herkulesaufgabe in Unterzahl nach dem Seitenwechsel an und natürlich hatte mal wieder Tolcay Cigerci die passende Antwort parat. Der FCE-Maestro entriegelte die gesamte Wiesbadener Defensive mit einem überragenden Heber-Pass auf den eingewechselten Henry Rorig, der um die Stundenmarke eiskalt zum Ausgleich einschob (63.).

Die Freude währte jedoch nicht lange. Nach einer Johansson-Flanke aus dem linken Halbfeld setzte sich Florian Hübner in feinster Ringer-Manier gegen zwei Cottbus-Verteidiger durch und bugsierte den Ball irgendwie mit dem Kopf vorbei an Funk ins Gehäuse der Gäste (71.). Wieder reklamierten die Lausitzer auf Foulspiel, Lutz griff aber nicht zur Pfeife.

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Zwar gab sich Energie daraufhin keineswegs geschlagen und rannte wütend an, öffnete den Hausherren nun aber notgedrungen große Räume. In der Schlussphase rettete Awortwie-Grant nach einem Konter noch sensationell auf der Linie gegen Lukas Schleimer und verhinderte so zunächst die Entscheidung (78.), ehe Tarik Gözüsirin mit dem letzten Angriff des Spiels aber den Deckel draufmachte (90.+4).

Statistik zum Drittliga-Spiel zwischen Wehen Wiesbaden und Energie Cottbus

3. Liga, 18. Spieltag

SV Wehen Wiesbaden - Energie Cottbus 3:1 (1:0)

SV Wehen Wiesbaden: Brdar - Jordy, Hübner, Janitzek - Wohlers (46. Mockenhaupt), Bogicevic (77. Fechner), Gözüsirin, May - Agrafiotis (61. Flotho), Kaya (61. Schleimer), Johansson (90.+1 Greilinger)

Energie Cottbus: Funk - Straudi (85. Moustfa), Campulka, Awortwie-Grant, Guwara (46. Rorig) - Pelivan - Tolcay Cigerci, Borgmann - Hannemann (71. Duah), Biankadi (46. Michelbrink) - E. Engelhardt (71. Thiele)

Schiedsrichterin: Davina Lutz (Schweinfurt)

Zuschauer: 4071

Tore: 1:0 Jordy (22.), 1:1 Rorig (63.), 2:1 Hübner (71.), 3:1 Gözüsirin (90.+5)

Gelbe Karten: Wohlers (1), Hübner (2) / -

Gelb-Rote Karten: - / Pelivan (40./Meckern)

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / Jan Huebner

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