Wollitz nimmt Schiedsrichterin in Schutz: "Dann darf die wahrscheinlich nie wieder pfeifen"

Wiesbaden - Zwei strittige Szenen bei den Gegentoren, eine harte Gelb-Rote Karte für Dominik Pelivan (29): Schiedsrichterin Davina Lutz (31) hatte am Sonntag bei der 1:3-Niederlage von Energie Cottbus beim SV Wehen Wiesbaden alle Hände voll zu tun und machte aus Sicht der Lausitzer nicht immer eine gute Figur. Torschütze Henry Rorig (25) und Trainer Claus-Dieter Wollitz (60) wollten der Unparteiischen aber trotzdem nicht die Schuld an der Pleite geben.

Davina Lutz (31, 3.v.l.) stellte Dominik Pelivan (r.) in der 40. Spielminute mit Gelb-Rot vom Platz.
Davina Lutz (31, 3.v.l.) stellte Dominik Pelivan (r.) in der 40. Spielminute mit Gelb-Rot vom Platz.  © Imago / Eibner

"Haben sie so viel Sendezeit?", fragte der FCE-Coach gleich zu Beginn des Interviews mit Magenta Sport angesprochen auf die umstrittenen Momente der Partie.

Insbesondere die Ampelkarte für den Sechser des Drittliga-Spitzenreiters wegen Meckerns avancierte zum Knackpunkt, doch Wollitz sah in der Entscheidung ein grundlegenderes Problem.

"In Sachen Regeln ist das richtig. Unser Spieler beschwert sich, macht Handzeichen, geht auf die Knie", so der 60-Jährige zunächst. "Die Schiedsrichterbeobachter sehen aber nur diese Außenwirkung. Wenn die sehen, dass sie in dem Moment nicht reagiert, dann bekommt sie Punktabzug und darf wahrscheinlich nie wieder pfeifen. Und deswegen fehlt da so ein bisschen das Fingerspitzengefühl, weil sie es nicht haben darf."

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Nur ein taktisches Foul gleich zu Beginn und den kurzen Ausbruch wegen eines vermeintlichen Handspiels im Strafraum ließ sich Pelivan zu Schulden kommen, trotzdem musste er vorzeitig unter die Dusche. Der Energie-Trainer würde sich da einen anderen Umgang wünschen.

Claus-Dieter Wollitz und Henry Rorig nehmen Davina Lutz in Schutz

Pele Wollitz (60) suchte die Schuld an der Niederlage nicht nur bei Schiedsrichterin Davina Lutz. (Archivfoto)
Pele Wollitz (60) suchte die Schuld an der Niederlage nicht nur bei Schiedsrichterin Davina Lutz. (Archivfoto)  © Julius Frick/dpa

"Fußball sind Emotionen und dann machst du den Bruchteil einer Sekunde vielleicht nicht das Richtige, aber der öffentliche Druck auf die Schiedsrichter ist so enorm", befand Wollitz.

Beim ersten Gegentor blockierte die Unparteiische zudem einen Kicker der Lausitzer in der Rückwärtsbewegung und gab einen Eckball, der keiner war. Dafür ersparte sie den Gästen aber einen wohl eigentlich fälligen Elfer.

Auch beim zweiten Gegentreffer stand Lutz im Fokus, da SVWW-Verteidiger Florian Hübner im Luftduell mit zwei Cottbusern ordentlich mit den Händen arbeitete. "Alle haben mir gesagt, dass das aufgestützt und Foulspiel ist", erklärte der Energie-Coach.

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In der Moderation ihrer Entscheidungen habe die Schweinfurterin jedoch einen hervorragenden Job gemacht, wie Wollitz betonte: "Man konnte sich mit ihr in der Halbzeit wirklich sehr, sehr nett und gut unterhalten. Sie war da nicht distanziert oder abweisend, sondern sehr höflich und hat so viele Emotionen rausgenommen."

Rorig, der zum zwischenzeitlichen Ausgleich traf, nahm die 31-Jährige ebenfalls in Schutz: "Es sind viele strittige Szenen für Wiesbaden und für uns nicht gepfiffen worden, aber sie ist auch nur ein Mensch, deswegen will ich gar nicht weiter darauf eingehen", sagte der Rechtsverteidiger am Magenta-Mikrofon.

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / Eibner, Julius Frick/dpa

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