Sechs Stunden vor Anpfiff gab der Papa das Go: Cigerci zaubert Cottbus auf Platz zwei

Cottbus - Papa-Glück bei Energie Cottbus! Wenige Stunden nach der Geburt seines Sohnes Nayel zaubert Tolcay Cigerci schon wieder auf dem Platz und besorgt gegen Alemannia Aachen traumwandlerisch zwei Tore. Nach dem 3:2-Erfolg grüßen die Lausitzer plötzlich von Platz zwei der 3. Liga.

Einen Tag nach der Geburt seines Sohnes zauberte Tolcay Cigerci schon wieder.
Einen Tag nach der Geburt seines Sohnes zauberte Tolcay Cigerci schon wieder.  © IMAGO / Fotostand

Viele Experten hatten mit einer Pause für den frischgebackenen Familienvater gerechnet, der zuletzt gegen Rostock müde wirkte.

Doch Papa Cigerci meldete sich laut Trainer Pele Wollitz sechs Stunden vor Spielbeginn bereit, stellte sich quasi selbst auf und lieferte: Einen abgeblockten Freistoß schlenzte der Edeltechniker im zweiten Versuch ins Tor (21.).

Es war das 1:1, nachdem die Gäste einen Elfmeter zugesprochen bekommen hatten. Cottbus’ Manu und Elekwa hatten gezogen und gezerrt, Schiedsrichter Sager zum Unverständnis der Hausherren auf den Punkt gezeigt.

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Den glücklichen Strafstoß verwandelte Gindorf zur Führung der Gäste (14.), die bis dato besser in der Partie waren.

Erst danach nahmen die Lausitzer richtig am Spiel teil, belohnten sich durch Cigerci. Doch der Ausgleich hielt nicht lange, Mika Schroers nutzte eine unsauber geklärte Aktion von Awortwie-Grant zur 2:1-Gästeführung (25.).

Boziaris hämmerte eine Direktabnahme aufs Tor (29.), doch zur Pause lagen die Gäste verdient vorne.

Energie Cottbus dreht das Spiel und springt auf Platz zwei

Cottbus feiert seinen Liebling Tolcay Cigerci, der jetzt bei sieben Saisontreffer steht und stolzer Papa ist.
Cottbus feiert seinen Liebling Tolcay Cigerci, der jetzt bei sieben Saisontreffer steht und stolzer Papa ist.  © IMAGO / Steffen Beyer

Nach lahmender erster Hälfte brachte Wollitz in Butler und Moustfa zwei frische Kräfte, doch Energie fing sich fast das dritte Tor: Aachen verpasste zweimal nach Konter die Riesen-Chance zur Vorentscheidung (51., 54.).

Wollitz zog den nächsten Joker mit Thiele, doch das Tor machte wie in den Spielen zuvor Erik Engelhardt nach einem bis dahin vermissten druckvollen Angriff (68.). Das Stadion nach dem Tor vor der Nordwand plötzlich wieder wach!

Und es sollte noch besser werden: Vier Minuten später räumte Strujic Ball und Butler ab, der nächste strittige Elfmeter-Pfiff von Schiri Sager. Cigerci verwandelte voller Papa-Stolz zur 3:2-Führung (72.), was für eine Wende!

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Aachen wechselte mehrfach und rannte mit Wut im Bauch an, Cottbus spielte seine Konter unsauber zu Ende. Nach 85 Minuten hatte Papa Cigerci vorzeitig Feierabend und wurde mit Standing Ovations verabschiedet.

Frenetische Stimmung unter den gut 10.000 Heimfans, die genauso wie Cigercis Mitspieler auf dem Platz in der Schlussphase alles gaben. Das reichte - Cottbus ist pünktlich zur Landespokalpause Zweiter!

Erstmeldung: 16.06 Uhr, aktualisiert: 19.20 Uhr

Statistik zum Drittliga-Spiel zwischen Energie Cottbus und Alemannia Aachen

3. Liga, 10. Spieltag

Energie Cottbus - Alemannia Aachen 3:2 (1:2)

Aufstellung Energie Cottbus: Funk - Rorig, Manu, Awortwie-Grant, Lucoqui (46. Moustfa) - Pelivan - Cigerci (85. Hannemann), Boziaris (63. Thiele), Borgmann - Engelhardt (90. Campulka), Tattermusch (46. Butler). Trainer: Wollitz

Aufstellung Alemannia Aachen: Olschowsky - Wegmann, da Silva Kiala, Meyer - Heister (76. Nadjombe), Bahn (76. Castelle), Ademi, Strujic (81. Sulejmani) - Schroers (76. Wriedt), Gindorf - Elekwa (69. Richter). Trainer: Muzzicato

Schiedsrichter: Sager (Dortmund)

Tore: 0:1 Gindorf (14., FE), 1:1 Cigerci (21.), 1:2 Schroers (25.), 2:2 Engelhardt (68.), 3:2 Cigerci (72.)

Gelbe Karten: Manu, Pelivan, Moustfa / Bahn, da Silva Kiala

Zuschauer: 11.469

Titelfoto: IMAGO / Fotostand

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