Mazraoui-Ausfall schmerzt! Bayern-Bosse wollen "aufarbeiten, wie das passieren konnte"
München - Noussair Mazraoui (25) fällt wegen einer Entzündung des Herzbeutels wochenlang aus - und fehlt dem FC Bayern München damit zum Auftakt der zweiten Saisonhälfte. Bei der WM hatte er Corona, spielte dann aber wieder.
Das unerwartete Fehlen des Marokkaners in den ersten Wochen des neuen Jahres beschäftigt die Verantwortlichen des FC Bayern natürlich intensiv.
Man werde das noch genau "aufarbeiten, wie das passieren konnte", erklärte Sportvorstand Hasan Salihamidzic im Trainingslager des deutschen Rekordmeisters in Doha. "Es ist sehr bitter für uns, dass wir auf ihn verzichten müssen, weil er ein sehr wichtiger Spieler für uns ist", ergänzte der 46-Jährige und sprach gar von einem "Riesenausfall".
Außenverteidiger Mazraoui hatte während der Weltmeisterschaft in Katar eine Coronavirus-Infektion, die ihn im Turnier zu einer Pause zwang.
Beim Viertelfinalerfolg gegen Portugal (1:0) fehlte Mazraoui, der in Marokkos Team auf der linken Abwehrseite spielte. Im Halbfinale gegen Frankreich (0:2) lief er allerdings wieder auf, spielte jedoch nur 45 Minuten. Das Turnier war für ihn dann beendet.
Bei einer Untersuchung nach der WM in München wurde inzwischen eine Entzündung des Herzbeutels festgestellt. Diese soll Mazraoui nun vollständig auskurieren.
"Er bekommt die Zeit, die er braucht. Mit so einem Thema muss man sehr vorsichtig umgehen", äußerte Salihamidzic. Von öffentlich vorgetragenen Vorwürfen an die Adresse des marokkanischen Verbandes sah Bayerns Sportchef ab.
FC Bayern München: Ausfall von Noussair Mazraoui zum Vorteil von Benjamin Pavard
Es habe zwischen den Teamärzten von Marokkos Nationalmannschaft und denen des FC Bayern stets "eine sehr gute Kommunikation" gegeben, sagte er. Man werde jetzt bei Mazraoui jede Woche einen Gesundheitscheck machen. Einen möglichen Termin für ein Comeback gibt es allerdings nicht.
Der im vergangenen Sommer ablösefrei von Ajax Amsterdam gekommene Profi hatte sich bei den Roten vor der Endrunde im Emirat zunehmend als rechter Abwehrspieler etabliert. Jetzt dürfte dort zunächst wieder Benjamin Pavard (26) auflaufen.
Der Franzose traf nach seinem längeren Urlaub nach dem WM-Turnier am Samstag im Wintercamp der Bayern ein und nahm das Training auf. Trotz eines gültigen Vertrages bis 2024 soll Pavard mit einem vorzeitigen Vereinswechsel liebäugeln. Der kicker berichtete von Kontakten zum FC Barcelona.
Salihamidzic äußerte sich gelassen zur Causa: "Wir werden natürlich Gespräche führen. Benji ist ein sehr wichtiger Spieler für uns und wir haben noch Großes zusammen vor. So wie er es mir gesagt hat, fühlt er sich sehr wohl beim FC Bayern."
Bei der WM hatte Pavard seinen Stammplatz hinten rechts nach dem ersten Spiel der Franzosen verloren.
Titelfoto: Tom Weller/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa