FC Bayern viel zu stark! Goretzka, Gnabry und Co. zerlegen Bremen

München - Einmal kurz das Gaspedal durchzutreten hat gereicht! Der FC Bayern München hat im letzten Heimspiel des Jahres am 14. Spieltag der Bundesliga gegen den SV Werder Bremen einen deutlichen 6:1 (4:1)-Erfolg eingefahren.

Alles nach Plan: Serge Gnabry (r.) und seine Teamkollegen vom FC Bayern München konnten den SV Werder Bremen in die Schranken verweisen.
Alles nach Plan: Serge Gnabry (r.) und seine Teamkollegen vom FC Bayern München konnten den SV Werder Bremen in die Schranken verweisen.  © Christof STACHE/AFP

Die Treffer vor 75.000 Zuschauenden in der Allianz Arena erzielten für die Hausherren Jamal Musiala (1:0, 6. Minute), Serge Gnabry mit einem Dreierpack zum 2:1, 4:1 und 5:1 (22., 28., 82.), Leon Goretzka (3:1, 26.) sowie Youngster Mathys Tel mit dem 6:1-Schlusspunkt (84.). Für Bremen konnte Anthony Jung nur zum zwischenzeitlichen 1:1 (10.) netzen.

Im Vergleich zum 3:2-Auswärtssieg bei Hertha BSC am zurückliegenden Spieltag nahm Bayern-Trainer Julian Nagelsmann notgedrungen eine Änderung an seiner Aufstellung vor: Für den verletzten Alphonso Davies durfte Lucas Hernández von Beginn an ran.

Sein Gegenüber, Werder-Übungsleiter Ole Werner, wechselte nach dem 2:1-Heimerfolg gegen den FC Schalke 04 dreifach. Oliver Burke, Christian Groß sowie Jung standen auf dem Feld. Niclas Füllkrug fehlte aufgrund einer Verletzung, Romano Schmid und Niklas Stark nahmen nur auf der Bank Platz.

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Die Gäste begannen zwar durchaus mutig, kassierten jedoch in der sechsten Minute bereits den ersten Nackenschlag.

Nach einem Ballvortrag von Musiala legte der Youngster an der Grenze des Sechzehners zunächst auf Sadio Mané ab. Dessen Abschluss aus halblinker Position wurde kurz vor dem Fünfer noch abgeblockt - allerdings direkt vor die Füße von Musiala. Der deutsche Nationalspieler behielt Ruhe sowie Übersicht und vollstreckte aus knapp sechs Metern links unten zum frühen 1:0.

Hängende Köpfe? Nicht bei Werder! Die Werner-Truppe schüttelte sich kurz und kam nach einem feinen Spielzug nur wenige Minuten später zum 1:1-Ausgleich. Bremen kombinierte sich in der Hälfte des FC Bayern zunächst auf der rechten Außenbahn durch, über Mitchell Weiser, der mit dem Leder in die Mitte zog, landete der Ball links im Strafraum bei Jung. Der Verteidiger kam völlig frei an das Spielgerät, visierte mit dem rechten Fuß die rechte untere Ecke an, in welcher Ball auch einschlug (10.).

Und es ging munter weiter: Nach einem Hinweis des VAR und der Sichtung der Bilder entschied Schiedsrichter Robert Hartmann nachträglich auf Elfmeter. Gnabry war von Amos Pieper zuvor im Sechzehner unfair gestoppt worden.

Aufstellung des FC Bayern München gegen den SV Werder Bremen am 14. Spieltag der Bundesliga

Startelf des SV Werder Bremen am 14. Spieltag der Bundesliga beim FC Bayern München

Eric Maxim Choupo-Moting scheitert vom Elfmeterpunkt - Serge Gnabry trifft für den FC Bayern München

Leroy Sané (l.) hatte in Durchgang eins das Auge für den mitgelaufenen Serge Gnabry, die Folge war der Treffer zum 4:1 für den FC Bayern München.
Leroy Sané (l.) hatte in Durchgang eins das Auge für den mitgelaufenen Serge Gnabry, die Folge war der Treffer zum 4:1 für den FC Bayern München.  © Sven Hoppe/dpa

Eric Maxim Choupo-Moting schnappte sich die Kugel, trat selbstbewusst an - und scheiterte mit seinem schlicht zu schwach geschossenen Versuch an Werder-Keeper Jiri Pavlenka, der sich für die aus seiner Sicht rechte Ecke entschieden hatte (17.).

Kurz darauf musste Mané, der bereits vor dem Elfmeter behandelt worden war, angeschlagen vom Platz. Für den Senegalesen kam Leroy Sané (21.), der sich in den Minuten danach bestens einführte.

Denn während es für den Zugang vom FC Liverpool ein gebrauchter Tag war, machten seine Kollegen auf dem Rasen richtig Druck und überrollten die von der individuellen Klasse der Roten schlichtweg überforderten Gäste natürlich sehr zur Freude der anwesenden Anhänger binnen weniger Minuten.

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Über Umwege landete das Leder in 22. Minute bei Gnabry, der links im Strafraum sträflich frei viel zu viel Zeit hatte und mit ganz viel Gefühl und einem daraus resultierenden sehenswerten Schlenzer in die rechte Ecke zur erneuten Führung netzte.

Kurz darauf hatte Joshua Kimmich das Auge für den gestarteten Goretzka, der Pavlenka umkurvte, ins Stolpern geriet, aber trotzdem zum 3:1 versenken konnte (26.). Und es sollte für den Schlussmann und seine Vorderleute noch schlimmer kommen!

Nur knapp zwei Minuten nach dem dritten Gegentreffer zappelte das Leder erneut in den Maschen. Choupo-Moting hatte vom Mittelkreis aus Sané auf die Reise geschickt, der alleine auf Pavlenka zustürmte, trotz aussichtsreicher Position jedoch selbstlos auf den mitgelaufenen Gnabry querlegte. Der Flügelspieler ließ sich diese Chance nicht nehmen - 4:1 für die Bayern (28.)!

Gnabry hätte fast noch das 5:1 in Durchgang eins nachgelegt, zielte in der 30. Minute aber zu hoch. Da Bremen nach den Wirkungstreffen inzwischen sichtlich angeschlagen kaum mehr etwas zustande brachte und der Rekordmeister nach dem Durchtreten des Gaspedals Mitte des Durchgangs etwas zurückschaltete, blieb es zur Pause bei fünf Toren.

FC Bayern München bestimmt auch Durchgang zwei gegen SV Werder Bremen und fährt Heimsieg ein

Leon Goretzka und Co. haben am 14. Spieltag der Bundesliga gegen den SV Werder Bremen einmal mehr die Muskeln spielen lassen.
Leon Goretzka und Co. haben am 14. Spieltag der Bundesliga gegen den SV Werder Bremen einmal mehr die Muskeln spielen lassen.  © Sven Hoppe/dpa

Mit der deutlichen Führung im Rücken und der am Wochenende anstehenden Aufgabe sowie der WM vor Augen ließen es die Münchner in Halbzeit zwei bei klaren Verhältnissen etwas ruhiger angehen und den Ball locker durch die eigenen Reihen laufen.

Wie schnell es trotzdem gehen kann, zeigte in der 54. Minute einmal mehr Choupo-Moting, der sich das Leder am Mittelkreis erst erarbeitete, dann das Auge für den auf dem rechten Flügel gestarteten Sané hatte und diesen mit einem Steilpass in die Tiefe im Fallen mustergültig bedienen konnte.

Der Vorlagengeber zum 4:1 nahm diesmal selbst Maß, traf allerdings nur die Außenseite des linken Pfostens. Pavlenka wäre chancenlos gewesen.

Auch im Anschluss präsentierten sich die in allen Belangen überlegenen Hausherren zwar dominant, ließen die Werder-Akteure in der ungefährlichen Zone jedoch zumindest etwas am Spiel teilhaben.

Gefährliche Möglichkeiten waren spätestens ab Mitte des zweiten Abschnitts Mangelware, auch weil die Bremer bei so manchen Abschluss in letzter Sekunde ein Bein oder ein anderes Körperteil dazwischen bekamen - wie etwa bei einem Versuch des eingewechselten Youngsters Tel in der 76. Minute.

Als sich die meisten wohl schon mit vier eigenen und einem Gegentreffer angefreundet hatten, stellte Gnabry zunächst nach einem Dribbling auf engstem Raum im Strafraum aus wenigen Metern auf 5:1 (82.), ehe Tel, der den eigenen Treffer unbedingt wollte, mit dem 6:1 für den Schlusspunkt der Partie sorgte (86.). Beide Tore waren das Resultat aus schnellen Gegenstößen.

Durch den Sieg bleibt die Nagelsmanns-Elf ungeachtet der Spiele am Mittwoch an der Tabellenspitze. Mit 31 Zählern haben die Roten vier Punkte mehr als der SC Freiburg (Platz zwei) und fünf mehr als der 1. FC Union Berlin (Rang drei) auf dem Konto.

Nach dem Kräftemessen in München trifft der FC Bayern am 15. und zugleich letzten Spieltag der Bundesliga vor der Weltmeisterschaft in Katar am kommenden Samstagabend (18.30 Uhr) auf den FC Schalke 04. Werder Bremen empfängt wenige Stunden früher (15.30 Uhr) zum Abschluss vor heimischer Kulisse im Wohninvest Weserstadion RB Leipzig.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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