Hoeneß genervt von Katar-Debatten: "Faeser hat sich nur lächerlich gemacht"

München - Uli Hoeneß (71), der Ehrenpräsident des FC Bayern München, sieht Deutschland nach den Diskussionen vor und während der umstrittenen Fußball-WM in Katar als "großen Verlierer".

Uli Hoeneß (71), der Ehrenpräsident des FC Bayern München, hält die Diskussionen rund um das WM-Gastgeberland Katar für überzogen.
Uli Hoeneß (71), der Ehrenpräsident des FC Bayern München, hält die Diskussionen rund um das WM-Gastgeberland Katar für überzogen.  © Roberto Pfeil/dpa

Die Bundesrepublik habe "noch nie so ein schlechtes Image gehabt wie bei dieser WM", echauffierte sich der ehemalige Welt- und Europameister am Sonntag im Sport1-"Doppelpass".

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (52) habe sich mit ihrer Aktion in der "One Love"-Debatte "nur lächerlich gemacht".

Der 71-Jährige spielte auf die Berichterstattung und die Diskussion über die Menschenrechtslage im WM-Gastgeberland an. "Wir Deutschen glauben, wir können alleine die Welt verändern, das ist das Problem. Das ist leider nicht möglich."

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Zwar müssten diese Dinge angesprochen werden, es ginge aber nicht, "diese WM zu benutzen, um ausschließlich über diese Dinge zu sprechen".

Die Endrunde habe sportlich großen Unterhaltungswert geboten. "Ich kann mir wunderbar vorstellen, was in Argentinien los war", sagte Hoeneß mit Blick auf das Weltmeisterland.

In Deutschland war im Vergleich mit anderen Teilnehmerländern kritischer über Katar berichtet worden. Dazu kam das Verbot der "One Love"-Kapitänsbinde durch den Weltverband FIFA, die für Vielfalt und gegen Diskriminierung stehen soll. Mehrere europäische Länder hatten diese Kapitänsbinde während der WM auf dem Rasen zeigen wollen.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (52, SPD) trägt eine Armbinde mit der Aufschrift "One Love" bei der WM in Katar.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (52, SPD) trägt eine Armbinde mit der Aufschrift "One Love" bei der WM in Katar.  © Tom Weller/dpa

Faeser trug die Binde dann während der ersten deutschen Partie gegen Japan auf der Tribüne. Die SPD-Politikerin verteidigte im Anschluss an die WM ihre Aktion und begründete, es sei insbesondere eine Kritik am FIFA-Verbot gewesen.

Titelfoto: Montage: Roberto Pfeil/dpa; Tom Weller/dpa

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