Pyro-Irrsinn bei Bayern-Spiel: Fan und Polizist durch Detonation verletzt
München - Beim Champions-League-Spiel des FC Bayern gegen Sporting Lissabon (3:1) wurden ein Fan und ein Polizist bei einer Detonation verletzt. Zwei Tatverdächtige wurden festgenommen. Bei einem Mitarbeiter des Deutschen Rekordmeisters kamen sogar Erinnerungen an den Terroranschlag 2015 in Paris hoch.
Wie das Münchner Polizeipräsidium mitteilte, zündeten Gästefans während des Spiels im Oberrang der Allianz Arena einen "lautstarken pyrotechnischen Gegenstand".
Durch die Detonation wurden demnach ein unbeteiligter 29-jähriger Lissabon-Anhänger und ein Polizeibeamter verletzt. Der Fan wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Polizisten konnten zwei Tatverdächtige identifizieren und festnehmen. Die beiden 38 und 47 Jahre alten Portugiesen wurden in die Haftanstalt des Polizeipräsidiums München gebracht. Ein Ermittlungsrichter wird am Mittwoch entscheiden, ob die beiden Männer in Untersuchungshaft kommen.
"Es gab einen lauten Knall, da hat man sich schon erschrocken", beschrieb Bayerns Joshua Kimmich (30) den Vorfall nach der Partie in der Mixed Zone.
Ein Physiotherapeut, der mit der deutschen Nationalmannschaft während des islamistischen Terror-Anschlags am 13. November 2015 in Paris dabei war, habe gemeint, dass sich das so ähnlich angehört habe.
FC Bayern München: Boss Dreesen rechnet nach Pyro-Show mit Fan-Ausschluss
Auch die Münchner Fans sorgten während der Partie mit Pyrotechnik für Aufsehen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit zündeten sie über die komplette Breite der Südkurve bengalische Fackeln.
Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen (58) rechnet damit, dass die UEFA hart durchgreifen wird. "Klar ist, was die Sanktion der UEFA sein wird. Es wird einen Teilausschluss der Fans geben in der Südkurve", sagte Dreesen nach dem Spiel.
Er finde Pyrotechnik im Stadion "naturgemäß nicht gut. Die Witterungsbedingungen haben dann auch noch diesen Rauch und diesen Nebel im Stadion belassen. Ich hatte Sorge, dass womöglich das Spiel abgebrochen wird wegen der Sicht. Das ist einfach nicht zu akzeptieren."
Die UEFA könnte diesmal nicht mehr nur mit einer Geldstrafe reagieren. Dreesen erinnerte an "eine klare Sanktionsandrohung" des Dachverbands wegen ähnlicher Vorfälle in der Vergangenheit.
Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

