Zoff vor Thüringer Pokalfinale: Wacker schießt erneut gegen den TFV und macht Ankündigung

Nordhausen/Erfurt/Jena - Das Finale im Thüringen-Pokal wird zwar erst am 3. Juni angepfiffen, doch bei Finalist Wacker Nordhausen kochen die Emotionen bereits seit einigen Tagen hoch. Der Hauptgrund: Das Finale findet beim höherklassigen FC Carl Zeiss Jena statt - ein Heimspiel für Jena also.

Das Finale im Thüringen-Pokal 2023 wird bislang vom Zoff zwischen Verband und Finalist Nordhausen überschattet. (Symbolbild)
Das Finale im Thüringen-Pokal 2023 wird bislang vom Zoff zwischen Verband und Finalist Nordhausen überschattet. (Symbolbild)  © imago/Karina Hessland

Nun findet das Finale also doch in Jena statt. Das teilte der Thüringer Fußballverband (TFV) am Dienstag offiziell mit. Die Entscheidung scheint endgültig.

In Nordhausen musste man die Entscheidung und deren Begründung des TFV offenbar erstmal sacken lassen, denn Wacker meldete sich erst am Donnerstag offiziell zu Wort. Man möchte mit dem Abstand von mehreren Stunden Auskunft geben, heißt es.

Kurze Rückblende: Am 27. März verkündete der TFV, dass das Endspiel in Jena stattfinden wird. Begründet wurde dies mit Sicherheits- und Qualitätsanforderungen. Zwei Tage zuvor hatten sich Oberligist Nordhausen und ausgerechnet Regionalligist Jena für das Finale qualifiziert.

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Aufseiten von Wacker Nordhausen sorgte diese Entscheidung für Verdruss. Durch die vom TFV getroffene Entscheidung werde jegliche sportliche Fairness und Gleichbehandlung genommen, erklärte Wacker-Präsident Torsten Klaus.

"Eine unterklassig spielende Mannschaft am 'Finaltag der Amateure' derart zu benachteiligen, dürfte kein Amateurverein im Freistaat gutheißen", hieß es in einer Mitteilung des Vereins, der dann auch Beschwerde einreichte.

Wacker: TFV hat formale Fehler begangen!

In der Vergangenheit fand das Finale im Thüringen-Pokal auch schon in Erfurt statt. 2018 reckten ausgerechnet die Spieler des FC Carl Zeiss Jena den Pott beim Lokalrivalen im Steigerwaldstadion in die Höhe. (Archivbild)
In der Vergangenheit fand das Finale im Thüringen-Pokal auch schon in Erfurt statt. 2018 reckten ausgerechnet die Spieler des FC Carl Zeiss Jena den Pott beim Lokalrivalen im Steigerwaldstadion in die Höhe. (Archivbild)  © imago/Karina Hessland

Zunächst mit Erfolg: Das Sportgericht des Verbandes hatte in erster Instanz für die Nordhäuser entschieden und aus Gründen der sportlichen Fairness den TFV angewiesen, nach einem neutralen Ort für das Endspiel zu suchen.

Am Dienstag nun teilte der Thüringer Fußballverband mit, dass das Endspiel nun doch in Jena stattfinden wird. Die zwei Wochen zuvor getroffene Entscheidung des Sportgerichts wurde vom Verbandsgericht gekippt. Begründet wurde dies mit einem Formfehler des FSV Wacker.

Da hält der Verein aus Nordhausen nun entschieden dagegen. So habe der TFV selbst formale Fehler "bei der Zustellung des Beschluss-Dokumentes über den Spielort nach Jena an den FSV Wacker 90 Nordhausen" begangen. "Daher ist streitig, wann die 7-Tagesfrist zur Zahlung der Antragsgebühr abläuft."

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Es bleibe fraglich, ob der Verband verstanden habe, "worum es eigentlich bei unserer Beschwerde ging", schreibt Wacker. "Der Verliere ist der Sport", heißt es zudem.

Obendrein kündigt man an, dass man in den kommenden Tagen intern besprechen werde, wie man als Verein mit der vom Verbandsgericht getroffenen Entscheidung umgehen werde.

Facebook-User fordern Protest auf dem Rasen

Keine Gegenwehr leisten, sich nach dem Anpfiff hinsetzen, nicht antreten - sowas schlägt zumindest manch Facebook-User auf der Seite des FSV Wacker 90 Nordhausen vor.

Ob sich der Verein am Ende wirklich zu einem solch krassen Protest entscheidet? Eine große Bühne wäre jedenfalls gewiss. Die Pokalspiele sämtlicher Landesverbände werden am 3. Juni, am "Finaltag der Amateure", in einer mehrstündigen Live-Konferenz in der ARD übertragen.

Oder aber der Fußball-Gott lässt die Nordhäuser ihren Frust in Form einer sportlichen Sensation zum Ausdruck bringen. Zuletzt gewann Wacker den Pott im Jahr 2019 mit einem 5:0-Erfolg über den FSV Preußen Bad Langensalza - Austragungsort damals: Erfurt. In der jüngsten Vergangenheit wurde das Finale in Gera und Meuselwitz ausgetragen.

Titelfoto: imago/Karina Hessland/Montage

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