Albrecht-Nachfolge: FC Erzgebirge Aue lässt bei Kalemba nicht locker
Aue - Sportchef Matthias Heidrich (47) ist aktuell der einzige von eigentlich zwei Geschäftsführern beim FC Erzgebirge, da der Posten fürs Kaufmännische nach wie vor verwaist ist. Ein(e) Nachfolger(in) für Olaf Albrecht lässt noch auf sich warten.

Wunschkandidatin ist weiterhin Dr. Nicole Kalemba von der SpVgg Bayreuth, die aber erst kürzlich bei der "Oldschdod" verlängerte.
Die Personalie ist damit jedoch mitnichten vom Tisch. Nach TAG24-Infos bemühen sich die Veilchen nach zunächst eher negativer Tendenz weiterhin. Sie wollen bei der Besetzung der Managerposition die Zeit für sich arbeiten lassen.
Einen Schnellschuss soll es nicht geben. Gut möglich, dass sich der lange Atem am Ende auszahlt. Parallel geht man aber auch proaktiv auf andere Kandidaten zu, wie aus dem Verein zu vernehmen ist.
Interessant dennoch das Auswärtsspiel gegen Bayreuth vergangenen Freitag. Oben auf der Tribüne steckten Sportchef Heidrich, Vorstandssprecher Robert Scholz und Ex-Geschäftsführer Olaf Albrecht (steht derzeit noch beratend zur Seite) die Köpfe zusammen.
Ein paar Meter weiter unten auf der Laufbahn, Höhe Spielertunnel, stand Kalemba, die sie gerne schon seit 1. Juli in Aue als neue Managerin gehabt hätten.
Budget beim FC Erzgebirge Aue nahezu ausgereizt

Egal wer künftig am Gerd-Schädlich-Platz die Zügel in der Hand hält, auf ihn oder sie wartet eine extrem anspruchsvolle Aufgabe, den Verein wirtschaftlich und damit im zweiten Step auch sportlich voranzubringen. Heidrich hatte zuletzt immer wieder betont, dass sein Budget nahezu ausgereizt ist.
Die Ausbildungsentschädigung für Nicolas Kühn (wechselt für 20 Mio. Euro von Celtic Glasgow nach Como) im fünfstelligen Bereich sei "für den gesamten Verein relevant und hilft". Der Transfer von Julian Guttau kam nur mithilfe externer Geldgeber zustande.
Die Stadionpacht (250.000 Euro) wurde zuletzt erneut durch den Kreistag des Erzgebirgskreises gestundet. Dazu kommen eine Million Betriebskosten, die jährlich zu berappen sind.
Die Veilchen sind bemüht, mittelfristig eine Lösung zu finden, damit der bestehende Pachtvertrag an die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Drittligisten angepasst wird, sprich die jährliche Pacht sinkt. Auch beim Cateringvertrag befindet sich der FCE demnach in Gesprächen.
Im Vergleich zu anderen Profiklubs bliebe vom Umsatz des Caterers viel weniger beim Verein hängen als üblich. Immerhin: Im Sponsoring erlösen die Veilchen mittlerweile rund fünf Millionen Euro, wie Vorstand Scholz bestätigte. Aber auch hier könnte noch Luft nach oben bestehen.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag