Aue-Coach Dotchev über den aktuellen Erfolg: "Ist die logische Konsequenz unserer Arbeit"

Aue - Spitzenreiter FC Erzgebirge Aue. Oft war das selbst in der 3. Liga noch nicht der Fall. Die Veilchen sind mit vier Siegen aus den ersten vier Spielen gestartet.

Pavel Dotchev (l., mit Dynamo-Trainer Thomas Stamm) erntet im Moment die Früchte seiner Arbeit seit Januar 2023. Allerdings sind erst vier Spiele in dieser Saison absolviert.
Pavel Dotchev (l., mit Dynamo-Trainer Thomas Stamm) erntet im Moment die Früchte seiner Arbeit seit Januar 2023. Allerdings sind erst vier Spiele in dieser Saison absolviert.  © picture point/Sven Sonntag

Das überrascht auf den ersten Blick, weil die Sachsen ein schweres Auftaktprogramm hatten. Auf den zweiten ist es aber die logische Konsequenz aus der Arbeit der letzten Monate und Jahre. TAG24 hat mit Trainer Pavel Dotchev (58) gesprochen.

TAG24: Herr Dotchev, vor dem gewonnenen Derby gegen Dresden haben Sie mit Sätzen aufhorchen lassen, die man von Ihnen nicht gewohnt war. "Wir wollen aufsteigen", war der eine, "Dresden ist gut, wir sind besser", der andere. Waren diese bewusst gewählt?

Pavel Dotchev: Natürlich. Ich wollte der Mannschaft noch ein bisschen mehr Selbstvertrauen geben. Mir ist bewusst, was in ihr steckt. Ich wollte den Jungs damit zeigen, dass ich an sie glaube.

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TAG24: Zwei Aufsteiger, ein Absteiger und mit Dresden den Top-Favoriten auf die Meisterschaft: Sind Sie selbst überrascht vom perfekten Start?

Dotchev: "Ich habe mir das nicht erhofft, aber gewünscht. Aufsteiger und Absteiger sind immer schwer. Wenn ich an das letzte Jahr denke, da haben wir gegen Aufsteiger nicht immer gut ausgesehen. Bisher hat es geklappt, auch weil wir eine gute Vorbereitung hatten. Wir haben zwar in den Testspielen gegen Jena (0:4) und Meuselwitz (1:3) Pleiten kassiert. Aber gerade gegen Dortmund (1:1), die Nordiren aus Glenavon (5:0) und bei RB Leipzig (0:1) auch sehr gute Leistungen gezeigt. Da haben wir schon gesehen, was die Mannschaft kann, dass sie es drauf hat."

Neun Partien bis Ende Oktober warten auf Dotchev: "Es geht jetzt im Herbst an die Substanz"

Beim Training macht er immer noch mit: Pavel Dotchev bei seiner Mannschaft. Zum Auswärtsspiel am 28. September bei Viktoria Köln wird er 59.
Beim Training macht er immer noch mit: Pavel Dotchev bei seiner Mannschaft. Zum Auswärtsspiel am 28. September bei Viktoria Köln wird er 59.  © picture point/Sven Sonntag

TAG24: Was sind für Sie die Gründe für den Erfolg?

Dotchev: "Wir sind eine eingespielte Mannschaft. Ich kam im Dezember 2022 zurück nach Aue. Da stand die Achse mit Martin Männel (36), Anthony Barylla (27), Erik Majetschak (24), Omar Sijaric (22), Boris Tashchy (31) und Marvin Stefaniak (29) bereits. Im Sommer 2023 kamen Marcel Bär (32), Mirnes Pepic (28) und Niko Vukancic (22) dazu. Die Jungs wissen, wie wir Fußball spielen wollen.

Jetzt im Sommer mussten wir nur auf zwei, drei Positionen neue Leute einbauen, hatten keinen Umbruch. Das zahlt sich aus. Es sind Automatismen da, es entsteht eine gewisse Gruppendynamik. Im ersten Jahr haben wir den Klassenerhalt geschafft, im Vorjahr als Sechster eine sehr gute Saison gespielt. Nun folgt die Fortsetzung."

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TAG24: Nach vier Spieltagen ist die Tabelle nur eine Momentaufnahme. Wann kommt für Sie der Zeitpunkt, um zu sagen, jetzt hat sie eine gewisse Aussagekraft?

Dotchev: "Vier, fünf Spieltage vor Schluss, eher nicht. Im Vorjahr marschierten Dresden und Regensburg meilenweit vornweg. Dann hat jeder gesehen, wie schwer sich die beiden Vereine getan haben. Jetzt kommt die Zeit, in der sich die anderen Mannschaften auf uns einstellen. Die Spiele werden nicht einfacher. Das wird schon am Sonntag daheim gegen Bielefeld so sein. Wir müssen demütig bleiben und so weiter arbeiten, denn wir haben noch nichts erreicht."

TAG24: Es geht nun Schlag auf Schlag weiter. Bis Ende Oktober stehen inklusive Landespokal neun Partien an. Wie wichtig war die Pause von vier Tagen, die Sie jetzt Ihrer Mannschaft gegönnt haben?

Dotchev: "Da bin ich wirklich im Zwiespalt. Ich weiß gar nicht, ob uns die Pause so gutgetan hat, weil wir im Flow waren. Rein von der Belastung her war sie aber notwendig. Es geht jetzt im Herbst an die Substanz. Da war es gut, dass die Jungs jetzt mal verschnaufen konnten."

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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