Aue winkt von Platz 2: "Ich möchte nicht übertreiben..."

München - Erzgebirge Aue hat mit 1860 München nach Ingolstadt (1:0) und Sandhausen (2:1) den nächsten Klub mit Aufstiegsambitionen niedergerungen. Marcel Bär (85.) und Maximilian Thiel (87.) bogen die Partie an der Grünwalder Straße nach zwischenzeitlicher Löwen-Führung durch Joel Zwarts (53.) noch in ein 2:1 (1:1) um, mit dem die Veilchen dem Spitzenreiter Dynamo Dresden auf den Fersen bleiben.

Hielt die Veilchen im Spiel: Martin Männel (35) ging vor Freude in die Knie und ballte die Fäuste.
Hielt die Veilchen im Spiel: Martin Männel (35) ging vor Freude in die Knie und ballte die Fäuste.  © picture point/Sven Sonntag

Es ist zwar noch sehr früh in der Saison, aber manchen erinnert das an das quasi Naturgesetz im sächsischen Fußball: Dynamo spielt nie 2. Liga ohne Aue.

Aber bis 18. Mai 2024 ist es noch ein Stück hin. Doch der Moment lässt sich genießen, zumal das von Pavel Dotchev (57) gesteckte Ziel, mit einem Erfolgserlebnis in die Länderspielpause zu gehen, erreicht wurde. Mehr noch: Die Veilchen haben für ihre elf Zähler nur fünf Spiele gebraucht. Im Vorjahr waren es 14!

"Ich möchte nicht übertreiben und etwas in der Emotion sagen, was ich hinterher bedauere", suchte man überschwänglichen Jubel bei Dotchev vergeblich. "Im Endeffekt sind wir die Glücklicheren, weil wir es geschafft haben, das Spiel zu drehen", sah der 57-Jährige, dass es gegen die Sechziger ein schmaler Grat war zwischen Gewinnen und Verlieren.

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FC Erzgebirge Aue Im zweiten Anlauf: So holte Heidrich Knipser Bornschein von Fürth nach Aue

Bär (31) hatte kurz vor der Pause die dickste Gelegenheit der gesamten ersten Halbzeit, traf den Ball allerdings nicht richtig.

Matchwinner Maximilian Thiel (30, vorn) genoss das Abklatschen mit den Fans.
Matchwinner Maximilian Thiel (30, vorn) genoss das Abklatschen mit den Fans.  © picture point/Sven Sonntag
Tanzende Veilchen in der Höhle der Löwen: Die Auer feierten natürlich ihren Sieg bei 1860 ausgiebig.
Tanzende Veilchen in der Höhle der Löwen: Die Auer feierten natürlich ihren Sieg bei 1860 ausgiebig.  © picture point/Sven Sonntag

Dotchevs Joker erzielten schon vier Tore

Marcel Bär (r.) traf an alter Wirkungsstätte zum wichtigen 1:1-Ausgleich.
Marcel Bär (r.) traf an alter Wirkungsstätte zum wichtigen 1:1-Ausgleich.  © picture point/Sven Sonntag

Nach Zwarts' 1:0 wurde es für Aue in der Höhle der Löwen aber mal so richtig ungemütlich. Martin Männel (35) verhinderte gegen Albion Vrenezi (29) und Zwarts zweimal eine etwaige Vorentscheidung.

"Wir kommen zum erhofften 1:0, müssen danach das 2:0 nachlegen. Leider haben wir das verpasst und dadurch Aue im Spiel gehalten", resümierte Löwen-Coach Maurizio Jacobacci (60) hinterher.

Dass die Dotchev-Elf zum Ende hin nochmal die Schlagzahl erhöhen kann, bewies sie in jeder der vorigen Partien. Fünf von sieben Toren wurden innerhalb der letzten halben Stunde erzielt, vier davon gar ab der 85. Minute.

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Und: Dotchevs Joker erzielten bereits vier Tore sowie drei Assists!

"Wir haben nach dem Rückstand nicht aufgesteckt, sondern einfach weitergemacht. Dass wir das Spiel gedreht haben, ist sensationell. Das Ergebnis ist wichtig, viel wichtiger ist mir jedoch die Art und Weise", unterstrich Dotchev.

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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