Aue will Ball flach halten: "Wenn man wenig erwartet, bekommt man alles"

Aue - Das Erzgebirge feiert. "Einfach ein richtig geiler Tag", befand Aues Torjäger Marcel Bär (31) nach dem heiß umjubelten Derbysieg gegen den Erzrivalen Dynamo Dresden. Mit seinen zwölf Saisontoren sorgt auch er dafür, dass der FCE wieder vom Aufstieg träumen kann.

Mit 14 Punkten und dem Derby-Sieg im Rücken ist der FC Erzgebirge so etwas wie das Team der Stunde. Plötzlich ist auch der Aufstieg drin.
Mit 14 Punkten und dem Derby-Sieg im Rücken ist der FC Erzgebirge so etwas wie das Team der Stunde. Plötzlich ist auch der Aufstieg drin.  © picture point/Sven Sonntag

Offen ansprechen will das A-Wort von Vereinsseite niemand, doch auch Coach Pavel Dotchev (58) und sein Team träumen von der Rückkehr in die 2. Bundesliga - allein schon, weil sie Sportler sind und sich den maximalen Erfolg wünschen.

"Ich kann nicht über Ambitionen reden und sagen, wir steigen auf, weil wir gegen Dresden gewonnen haben. Ich habe immer gesagt: Für mich ist wichtig, dass wir Siegermentalität entwickeln und genug Punkte haben", beschwichtigt Aues Trainer.

Doch mit vier Siegen und zwei Unentschieden sind die Veilchen mit 14 Zählern in der Rückrunde so etwas wie das Team der Stunde - gleichauf mit dem SSV Ulm und Borussia Dortmund II. Nur Preußen Münster (15 Punkte) ist noch einen Tick besser.

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Nimmt man die Rückrunden-Tabelle, dann winkt bereits der Relegations-Rang drei, da der BVB nicht aufsteigen darf. Im Gesamt-Tableau ist der Platz nur noch sechs Zähler entfernt.

Vor dem Derby konnten beide Trainer noch lachen. Danach nur noch Pavel Dotchev (r.).
Vor dem Derby konnten beide Trainer noch lachen. Danach nur noch Pavel Dotchev (r.).  © IMAGO/Bert Harzer

Der Blick in Aue geht nach oben

Mit Leidenschaft und Wille haben Mirnes Pepic (l.) & Co. der SGD den Faden gezogen.
Mit Leidenschaft und Wille haben Mirnes Pepic (l.) & Co. der SGD den Faden gezogen.  © IMAGO/Nachtigall

Linst der FCE doch noch heimlich nach oben? "Man hat gesehen, dass wir mit den Mannschaften oben mithalten können", gibt zumindest schon mal Mirnes Pepic (28) zu. "Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Wenn wir aus den Fehlern der Vergangenheit lernen, dann schauen wir eher nach oben, als nach unten."

Mit 41 Zählern ist der Klassenerhalt ohnehin so gut wie sicher. Der Blick geht nach vier ungeschlagenen Partien hintereinander selbstredend nach oben. Dotchev: "Einfach versuchen, jedes Spiel zu gewinnen und dann die letzten vier oder fünf Spieltage schaue ich mir die Tabelle an. Dann kann ich sagen, was möglich ist oder nicht. Natürlich träumen wir alle, aber man muss realistisch bleiben."

Aues Coach klammert sich fest an sein Motto: "Wenn man viel erwartet, wird man meistens enttäuscht. Wenn man wenig erwartet, bekommt man alles. Von daher Ball flach halten, Punkte sammeln und dann werden wir sehen, was noch möglich ist!"

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Mit einem Sieg am Samstag bei Tabellenführer Regensburg auf jeden Fall noch so einiges.

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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