Aues Antreiber Malone spricht Klartext: "Fängt an mit der richtigen Einstellung"
Aue - Seine Kommandos sind am Freitagabend im Leutzscher Holz unüberhörbar gewesen: Ryan Malone (33) gab in der zweiten Halbzeit aus der Abwehr heraus immer wieder Kommandos an die Vorderleute.
Alles in Kürze
- Ryan Malone gibt Kommandos im Spiel gegen Chemie Leipzig.
- Aue will in der zweiten Halbzeit ein anderes Gesicht zeigen.
- Malone betont die Wichtigkeit von Zweikämpfen und richtiger Einstellung.
- Er appelliert an die Mannschaft, einfach zu spielen und auf den richtigen Moment zu warten.
- Aue ist nach zwei Ligaspielen und dem Chemie-Test tor- und sieglos.

Was dem FC Erzgebirge in der ersten Halbzeit komplett abgegangen ist, die positive Körpersprache, kam vor allem auch durch die Einwechslung des 33-Jährigen mit dem Seitenwechsel ins Auer Spiel hinein.
"Wir wollten in der zweiten Halbzeit auf jeden Fall ein anderes Gesicht zeigen", ging Malone hinterher darauf ein, welche Zielstellung man sich nach der verkorksten ersten Hälfte inklusive 0:2-Rückstand gegen Chemie Leipzig gab.
In der ersten Hälfte hatte man das Gefühl, dass zu viele Spieler mehr mit sich selbst als dem Gegner beschäftigt waren. Da braucht es dann auch mal den verbalen Arschtritt, einen, der auf dem Platz Klartext spricht. Da stach vor dem Seitenwechsel keiner so heraus, wie es eben in den zweiten 45 Minuten bei Malone der Fall war.
"Wir haben in der ersten Halbzeit viele Zweikämpfe verloren, was ein entscheidender Punkt war. Es fängt an mit den Zweikämpfen und der richtigen Einstellung, der richtigen Mentalität. Ich wollte den Jungs helfen, sie pushen und einfach sagen, dass sie alle Gas geben, auch wenn es nur ein Testspiel ist. Das wollte ich über klare Kommandos machen, sagen, dass wir klarer spielen müssen und nicht so viele 'besondere Pässe'", erklärt Malone.
Nach zwei Ligaspiele und dem Chemie-Test tor- und sieglos

Einfach spielen, so seine Devise: "Annehmen und zum Nächsten, annehmen und zum Nächsten. Chemie führt zur Pause 2:0, was heißt, dass sie tiefer stehen werden. Da musst du Geduld beweisen, klare Bälle spielen und auf den richtigen Moment warten. Das war mein Ziel mit den Ansagen."
Genau das erwartet man von einem verlängerten Arm des Trainers, was auf Malone zutrifft, der wie Martin Männel (37), Marvin Stefaniak (30), Pascal Fallmann (21) und Erik Majetschak (25) dem Mannschaftsrat angehört.
Wenn's nicht läuft, müssen die Führungsspieler vorangehen. Was nicht heißt, dass diese Rolle nur ihnen exklusiv vorbehalten ist. Da darf sich jeder mit einbringen, aber ein Malone, Stefaniak oder Männel mit ihrer Erfahrung haben ein anderes Standing, tragen dadurch mehr Verantwortung.
Auf sie wird es gegen den TSV Havelse ankommen, denn obwohl die Saison noch jung ist, hat die Partie gegen den Aufsteiger eine extrem große Bedeutung. Das zarte Pflänzchen, das durch die Aufbruchstimmung im Lößnitztal erwuchs, droht geknickt zu werden. Nach den ersten zwei Ligaspielen und dem Chemie-Test ist man tor- und sieglos. Da kann sich im Erzgebirge der Wind schnell mal drehen.
Malone appelliert: "Für mich persönlich: 'Wenn du zu viel Druck auf deine Kappe nimmst, fehlt dir die Leichtigkeit.' Du musst an dich und deine Stärken glauben, auf sie vertrauen."
Titelfoto: PICTURE POINT / S. Sonntag