"Brumm"-Bär rettet Auer Weihnacht: Die Veilchen finden ihren Mut wieder

Aue - "Brummt noch ganz schön, aber die Kühlakkus stehen schon bereit", rieb sich Marcel Bär (31) am Dienstagabend in der Mixed-Zone des Audi-Sportparks den Kopf. Mit seinem vollen Einsatz hatte er den FC Erzgebirge Aue in der zweiten Halbzeit zum 1:1 (0:1) bei in den letzten Partien stark aufspielenden Schanzern geköpft und damit die Auer Weihnacht "gerettet".

Da war das Ding drin! Für Marcel Bär (31, 3.v.l.) und Ingolstadts Ryan Malone (31, 4.v.r.) war der Treffer ziemlich schmerzhaft.
Da war das Ding drin! Für Marcel Bär (31, 3.v.l.) und Ingolstadts Ryan Malone (31, 4.v.r.) war der Treffer ziemlich schmerzhaft.  © picture point/Sven Sonntag

So war's passiert: Marvin Stefaniak (28) trat die Ecke von links herein kurz hinter den ersten Pfosten, wo Bär und Gegenspieler Ryan Malone (31) zum Ball gingen - dahin, wo es wehtut.

"Ja, klar, volles Risiko. In den Ball musst du einfach hineinspringen, das Tor erzwingen und dich für den Aufwand in der zweiten Hälfte belohnen."

Und für die intensive Abwehrarbeit, die die Veilchen ablieferten. Gegen die Torfabrik der 3. Liga (39 Treffer), ließ die Dotchev-Elf wenig bis gar nichts zu.

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Der Rückstand entsprang einem leichtfertigen Ballverlust am Mittelkreis durch Marco Schikora (29). Jannik Mause (25) fuhr den Gegenstoß, bediente Aues ehemaligen Publikumsliebling Pascal Testroet (33), gegen den Martin Männel (35) zunächst per Fußabwehr stark parierte.

Der Ball sprang so blöd weg, dass ihn Niko Vukancic (21) mit der Brust ins eigene Tor beförderte.

Aue-Spieler Bär: "Hat sich wie ein Heimspiel angefühlt"

Marcel Bär brummte nach seinem Tor der Schädel, aber Arzt und Physio waren sofort zur Stelle.
Marcel Bär brummte nach seinem Tor der Schädel, aber Arzt und Physio waren sofort zur Stelle.  © picture point/Sven Sonntag

"Eigentlich waren wir die gefährlichste Mannschaft - hinten und vorne", konnte es Bär hinterher etwas locker sehen. Weil Aue das vorige 0:3 in Mannheim, was zu Beginn noch in den Köpfen präsent schien, mit zunehmender Spieldauer ausblendete und mit dem Seitenwechsel die deutlich aktivere Mannschaft war, sodass man sich den Ausgleich redlich verdiente.

Bär: "Die Verunsicherung war da, was jeder gesehen hat und wir zur Halbzeitpause in der Kabine angesprochen haben. Wir drehen in der zweiten Hälfte komplett auf, finden den Mut wieder und spielen das Spiel, das wir spielen wollten. Nach dem Schlusspfiff hat man aber gesehen, dass wir alle enttäuscht waren, weil mehr drin gewesen wäre."

Das ist diese Gier, die die Fans sehen wollen, von denen sich 660 auf den Weg machten, um ihre Veilchen vor der Winterpause nochmal nach vorn zu treiben.

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"Hat sich wie ein Heimspiel angefühlt", zeigte sich Bär begeistert: "Respekt und Danke, an jeden, der an einem Dienstagabend hierherkommt. Der Support war die gesamte Saison schon geil, hat uns gepusht."

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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