Krawalle überschatteten Westsachsenderby in Aue

Aue - Dass das Derby zwischen dem FC Erzgebirge Aue und FSV Zwickau ein hitziges Spiel wird, war vorherzusehen. Neben der Rivalität der beiden Fanlager, bot auch die sportliche Situation im Abstiegskampf der 3. Liga Zündstoff.

Teilweise vermummt zündeten die Aue-Fans Pyro. Kurz vor Ende des Spiels musste deswegen das Spiel unterbrochen werden.
Teilweise vermummt zündeten die Aue-Fans Pyro. Kurz vor Ende des Spiels musste deswegen das Spiel unterbrochen werden.  © Picture Point / Gabor Krieg

Bereits gegen 11.30 Uhr kam es bei der Anreise von rund 650 Zwickau-Fans mit einem Sonderzug zum ersten Zwischenfall, als ein Mitreisender vor dem Haltepunkt des Erzgebirgsstadions die Notbremse zog.

Daraufhin versuchten Aue-Fans zum Zug zu gelangen, was durch die Polizisten verhindert werden konnte. Doch ein Unbekannter warf ein Bengalo auf den Zug, der auf einem Privatgrundstück landete und dort eine Hecke entzündete. Die Feuerwehr brachte das Feuer schnell unter Kontrolle.

Ersten Informationen zufolge kam es jedoch zu keiner körperlichen Auseinandersetzung. Der anschließende Fanmarsch der Zwickauer vom Bahnhof Lößnitz bis zum Erzgebirgsstadion verlief dann ohne nennenswerte Vorfälle.

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Während des Spiels versuchten sich beide Seiten mit Pyrotechnik-Einlagen zu übertrumpfen, sodass zwischenzeitlich nur wenig vom Spielfeld zu sehen war. Einen großen Bärendienst erwiesen einige vermummte Auer Fans ihrem Verein, als sie in der Halbzeitpause auf das Spielfeld strömten und bis kurz vor den Gästeblock kamen.

Die Stimmung heizte sich im Fanblock der Gastgeber auf. In den letzten Minuten war kaum noch ein ordentliches Fußballspiel möglich. Kurz vor Schluss flog dann noch Pyrotechnik auf das Spielfeld, sodass der Rasen brannte. Das Spiel musste kurzzeitig unterbrochen werden.

Schiedsrichter Deniz Aytekin verzichtete daraufhin auf eine großartige Nachspielzeit und pfiff pünktlich ab. Die Auer Mannschaft sowie zahlreiche Fans verließen nach der 0:1-Heimniederlage eilig das Stadion.

Der Rasen brannte: Kurz vor Spielende flog Pyrotechnik auf das Spielfeld.
Der Rasen brannte: Kurz vor Spielende flog Pyrotechnik auf das Spielfeld.  © Picture Point / Gabor Krieg
Auch die Zwickauer Fans brannten immer wieder Pyrotechnik ab.
Auch die Zwickauer Fans brannten immer wieder Pyrotechnik ab.  © Picture Point / Gabor Krieg

Zahlreiche Straftaten wie Körperverletzung und Sachbeschädigung nach dem Spiel

Ein Flitzer rannte in den Interviewbereich.
Ein Flitzer rannte in den Interviewbereich.  © Picture Point / Gabor Krieg

Nach dem Spiel versuchten mehrere Störer auf das Spielfeld zu gelangen, wobei es einer schaffte. Er rannte in Richtung Johan Gómez (21) und des FSV-Trainers Joe Enochs (51), die sich für ein Interview auf dem Spielfeld befanden. Sicherheitskräfte konnten den Mann jedoch überwältigen und von körperlichen Angriffen abhalten. Er wurde festgesetzt.

Außerdem wurde ein 22-jähriger FSV-Spieler, der auf einer Tribüne im Heimbereich saß, nach dem Spiel leicht verletzt. Wie die Polizei mitteilte, hatten sich Aue-Fans Zugang zu der Tribüne verschafft und ihn angegriffen. Die Abfahrt der Zwickauer Fans im Sonderzug vom Bahnhof Lößnitz lief hingegen weitgehend störungsfrei.

Bis 18.15 Uhr wurden von der Polizei bereits 36 Straftaten (unter anderem Körperverletzung, Beleidigung, Sachbeschädigung und verbotene Vermummungen) aufgenommen.

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Insgesamt 530 Einsatzkräfte der Polizei Chemnitz und der sächsischen Bereitschaftspolizei waren auf Grund des Westsachsenderbys vor Ort.

Originalmeldung: 11. September, 16.41 Uhr, Aktualisiert: 11. September, 20.09 Uhr

Titelfoto: Picture Point / Gabor Krieg

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