Große Entscheidung in Aue: Wer wird der neue Veilchen-Kapitän?

Aue - Wer führt den FC Erzgebirge Aue in der neuen Saison als Kapitän aufs Feld, geht voran und verkörpert den beabsichtigten Aufbruch? Cheftrainer Timo Rost (43) hat sich noch nicht festgelegt, ob er die Mannschaft abstimmen lässt oder seinen verlängerten Arm selbst bestimmt.

Löst Dimitrij Nazarov (l.) seinen Kumpel Martin Männel als FCE-Kapitän ab?
Löst Dimitrij Nazarov (l.) seinen Kumpel Martin Männel als FCE-Kapitän ab?  © picture point/Sven Sonntag

Setzt der 43-Jährige auf bestehende, gewachsene Strukturen und Hierarchien oder baut er neu auf? TAG24 nennt Kandidaten für beide Szenarien.

Martin Männel
Der 34-Jährige ist eine Instanz. Aues Rekordspieler steht seit 2008 bei den Veilchen zwischen den Pfosten. Die Kapitänsbinde übernahm er vor sieben Jahren. Aue war gerade abgestiegen und schaffte die sofortige Rückkehr. Im Fanlager ist er seit geraumer Zeit aber nicht mehr unumstritten.

Wegen eines Meniskusrisses, den er sich Anfang April gegen Hannover 96 zuzog, verpasst Männel den Auftakt, sodass Philipp Klewin (28) das Tor hütet.

Im zweiten Anlauf: So holte Heidrich Knipser Bornschein von Fürth nach Aue
FC Erzgebirge Aue Im zweiten Anlauf: So holte Heidrich Knipser Bornschein von Fürth nach Aue

Überzeugt Klewin, hätte Rost keinen Grund, den Torhüter zu wechseln, müsste dann aber den Kapitän ins zweite Glied beordern. (K)Eine Option?

Aues "Fußballgott" Dmitri Nazarov als Veilchen-Kapitän?

Früher eine "Diva": Könnte "Dima" (32) jetzt Aue-Kapitän werden?
Früher eine "Diva": Könnte "Dima" (32) jetzt Aue-Kapitän werden?  © Picture Point/Gabor Krieg

"Fußballgott!". Jenen Zusatz schrien die Fans lauthals, sobald Stadionsprecher Mario Dörfler bei der Mannschaftsaufstellung Nazarovs (32) Namen verlesen hatte. So hohe Sympathiewerte genoss in der Abstiegssaison einzig noch Jan Hochscheidt (34), dessen Karriere von einer Knie-OP abhängt.

"Dima", früher von manchem als Diva verschmäht, verkörpert mittlerweile, was die Anhänger sehen wollen. Der 32-Jährige opfert sich für den Verein auf, bringt nicht nur seine offensiven Qualitäten ein, sondern reibt sich auch im Spiel gegen den Ball auf. Dazu trägt er sein Herz auf der Zunge.

Zur Mitgliederversammlung ergriff Nazarov das Wort, sprach frei von der Leber weg die Gründe für den Abstieg an. Er verstieg sich nicht in Floskeln, sondern redete Klartext oder anders ausgedrückt: Schaute dem Volk aufs Maul. Das kam an!

Wird Aues "Sheriff" Ulrich Taffertshofer Aue-Kapitän?

Ulrich Taffertshofer kam aus Osnabrück und gilt als Anführer.
Ulrich Taffertshofer kam aus Osnabrück und gilt als Anführer.  © picture point/Sven Sonntag

Der "Sheriff" ist in der Stadt! Jenen Spitznamen bekam Ulrich Taffertshofer (30) während seiner Zeit in Unterhaching (2015-2018) vom damaligen Mitspieler Josef Welzmüller verpasst. Nach vier Jahren und 128 Spielen für Osnabrück entschied sich der 30-Jährige für einen Tapetenwechsel.

Er wechselte nach Aue, die Trikotfarbe blieb die gleiche. Beim Aufstiegskonkurrenten trauerten sie dem Mittelfeldspieler nach, da er "sowohl sportlich als auch menschlich viel Qualität mitbringt", so VfL-Sportdirektor Amir Shapourzadeh zum Abgang des Führungsspielers.

Mit 124 Drittliga-Einsätzen verfügt der "Sheriff" teamintern nach Klewin (177) und Elias Huth (25, 150) über die meiste Erfahrung in der 3. Liga.

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

Mehr zum Thema FC Erzgebirge Aue: