Große Klappe und viel dahinter! Aues Jonjic haut nicht nur verbal einen raus

Aue - Große Klappe, viel dahinter: Antonio Jonjic (23) hatte vor dem Re-Start gegen den FC Ingolstadt verbal ordentlich einen rausgehauen und den Schanzern einen heißen Fight angekündigt. Er hielt Wort, sorgte für den 1:1-Ausgleich und mit dafür, dass der FC Erzgebirge Aue den Aufstiegsaspiranten im Audi-Sportpark 2:1 (1:1) bezwang.

Dimitrij Nazarov (r.) nutzte den ersten Elfmeter in dieser Saison für den FC Erzgebirge und schoss seine Veilchen zum 2:1-Auswärtssieg.
Dimitrij Nazarov (r.) nutzte den ersten Elfmeter in dieser Saison für den FC Erzgebirge und schoss seine Veilchen zum 2:1-Auswärtssieg.  © MAGO/foto2press

"Es war von Anfang an schwer. Man muss nach zweimonatiger Vorbereitung erstmal wieder hineinkommen, aber mit unserem Tor hatten wir sie und haben sie Stück für Stück kaputt gemacht", ordnet Jonjic die Partie ein.

Aue erwischte zunächst einen denkbar schlechten Start. Zwischen Korbinian Burger (27) und Martin Männel (34) gab es ein Missverständnis. "Ich hatte gebrüllt, er (Burger/d. Red.) soll verlängern. Stattdessen ließ er ihn tippen, weil er mich wahrscheinlich so verstand, als hätte ich 'meiner' gesagt. Wenn ich zum Ball gehe, rufe ich 'Leo'", klärt Männel die Szene auf.

Butler (9.) spekulierte und sorgte dafür, dass Aue in der Folge mächtig unter Druck geriet. "In der ersten Viertelstunde sind wir schon geschwommen. Im eigenen Ballbesitz war es noch in Ordnung, aber gegen den Ball haben die Ingolstädter Druck ausgeübt", resümiert Männel.

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FC Erzgebirge Aue Nicht nur für Aue: Die verrückte 3. Liga und ihre unvorhersehbaren Tücken

Aue hatte sich fürs neue Jahr so viel vorgenommen und plötzlich herrschte gefühlt bei jedem Kopfkino:

"Das war schon hart, Alter. Ich dachte, wofür reißen wir uns hier den Arsch auf? Die ersten Minuten hatte ich das Gefühl, wir haben uns in den Hosen geschissen, aber dann haben wir gemerkt, hier geht was", so Jonjic.

Diese Szene führte zum Auer Elfmeter. Ingolstadts Hans Sarpei (24, l.) senste Paul-Philipp Besong (22) um.
Diese Szene führte zum Auer Elfmeter. Ingolstadts Hans Sarpei (24, l.) senste Paul-Philipp Besong (22) um.  © picture point/Sven Sonntag

Aue war nach dem Seitenwechsel wie verwandelt

Antonio Jonjic (23, l.) jubelt zusammen mit Omar Sijaric (21) über seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1.
Antonio Jonjic (23, l.) jubelt zusammen mit Omar Sijaric (21) über seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1.  © picture point/Sven Sonntag

Dimitrij Nazarov (32), der fast die komplette erste Halbzeit von Rico Preißinger (26) in Manndeckung genommen, nutzte einen der wenigen sich für ihn bietenden Freiräume für einen genialen diagonalen Seitenwechsel auf Marvin Stefaniak (27), der zwar an FCI-Torhüter Marius Funk (27) scheiterte, aber dadurch die Chance für Jonjic (45.+1) eröffnete, die sich dieser nicht nehmen ließ.

"Wir hatten uns vorgenommen, zu verlagern. ,Marv' geht aufs Tor und Toni ist zum Abstauben da. Genauso wollten wir das spielen. Wenn man solche Situationen hat, von denen nicht jede von Erfolg gekrönt sein wird, wächst daran der Glaube, dass man was holen kann", findet Männel.

Dieser Überzeugung war nach dem Seitenwechsel zum Greifen. Aue wirkte wie verwandelt. Jonjic: "Wir waren an den Männern dran." Dazu sorgten Sijaric und der eingewechselte Paul-Philipp Besong (22) für die tiefen Läufe, bei denen Joker Besong den spielentscheidenden Elfer herausholte, den Nazarov (67.) zum Auswärtssieg verwandelte.

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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