Härtel wartet weiter auf seinen ersten Sieg, aber: "Jeder Punkt zählt am Ende"
Aue - "Jeder Punkt zählt am Ende. Besser einen als gar keinen! Der kann mental für uns noch sehr, sehr viel wert sein", nahm Aue-Coach Jens Härtel (55) den einen Zähler gegen Alemannia Aachen letztlich gerne mit, wenngleich er sich ärgerte, dass auch das vierte Pflichtspiel mit ihm an der Seitenlinie nicht gewonnen wurde.

Hatte der FC Erzgebirge zu Beginn gefühlt Chancen für zwei Spiele, musste man am Ende froh sein, dass Mika Clausen (22) überhaupt noch das 1:1 (0:1) sicherte.
"Wir müssen uns für die ersten Minuten belohnen, wo es uns überragend gelungen war, Aachen mit seinem Pressing durch unser Positionsspiel und viel Rotation durcheinanderzubringen. Da musst du einfach in Führung gehen. Tore ändern Charaktere von Spielen", sah Härtel einen starken Beginn mit Brettern, die Boris Tashchy (31) und Marcel Bär (32) liegen ließen.
Ganz anders die Alemannia: Erste Chance, erstes Tor. Mal wieder nach einem Standard, die altbekannte Auer Schwäche. Keeper Martin Männel (36) wurde zwar von Bentley Baxter (32) Bahn im Fünfer geblockt, dennoch war die Abwehr genau vor die Füße von Daouda Beleme (24) maximal unglücklich.
"Baxter ist schon dran an ihm. Wahrscheinlich wird das nicht weg gepfiffen und so liegst du 0:1 hinten und fängst an zu überlegen, wieso das so ist", so Härtel.
Aue fehlt die Durchschlagskraft gegen tief stehende Gegner


Er habe danach zwar immer wieder gute Phasen gesehen, aber oftmals seien auf dem Feld die falschen Entscheidungen getroffen worden. Dazu kam: Aue verschleppte das Tempo, spielte offensiv behäbig, während Aachen mit enormem läuferischen Aufwand die Lücken schloss.
Da fehlten Aue die Mittel. Sportchef Matthias Heidrich (47) hatte in der Hinrunde nach dem 0:3 in Mannheim gesagt: "Gib Aue den Ball, es passiert sowieso nichts."
Damals hieß der Trainer noch Pavel Dotchev (59). Dessen Nachfolger Härtel kann binnen eines Monats das Rad nicht neu erfinden.
"Es fällt vielen Mannschaften nicht leicht, gegen einen tieferen Block zu spielen. Da ist es auch für Bayern München schwer, nicht nur für uns", erklärte Härtel, wieso sich seine Veilchen nach dem flüssigen Beginn so schwertaten.
Titelfoto: Bildmontage: picture point/Sven Sonntag