Julian Guttau zu Auer Niederlagen-Serie: "In die Augen schauen und Dinge ansprechen"
Aue - "Alles schönzureden, das wird es bei mir nicht geben. Aber wir müssen auch aufpassen, jetzt nicht mit der Keule durchzumarschieren und alle niederzumachen", sagt Jens Härtel (56) über die gegenwärtige Situation bei Erzgebirge Aue.

Es ist auch für ihn als Cheftrainer ein Spagat zwischen dem Ansprechen von Dingen, die definitiv noch nicht rundlaufen, und gleichzeitig aber auch Vertrauen ins eigene Spiel zu geben und Zuversicht zu stiften.
"Fehler anzusprechen ist wichtig, aber man muss dabei eine gute Balance finden", betont der erfahrene Fußballlehrer. Nach vier Niederlagen in Folge gab es zuletzt auch etwas mehr Redebedarf, wie Härtel auf TAG24-Nachfrage bestätigte: "Natürlich führt man deutlich mehr Einzelgespräche, nimmt sich den ein oder anderen noch mal raus, versucht ihn aufzubauen und daran zu erinnern, was wir können. Es sind ja nicht so viele Dinge, die wir nicht können."
Der FCE-Coach weiter: "Die Fehler, die wir gemacht haben, waren jetzt nicht die Monsterfehler."
Julian Guttau ist überzeugt, dass mehr in der Mannschaft steckt als bislang gezeigt

Julian Guttau (25) nickte auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel am Samstag gegen seinen Ex-Klub 1860 München, als er diese Worte hörte.
"Dass es gerade so läuft, haben wir uns alle nicht so vorgestellt, weil wir alle wissen, dass mehr in uns steckt. Aktuell klappt es noch nicht, auch die kleinen Dinge auf unsere Seite zu ziehen", sagt der offensive Mittelfeldspieler, der auf Nachfrage verriet, dass es hinter verschlossenen Türen, wenn der Trainer nicht dabei ist, auch mal lauter zugeht.
"Klar gibt's nach dem Spiel auch mal klarere Worte, wo das Trainerteam mal nicht dabei ist. Ich finde das auch wichtig, sich in die Augen zu gucken und Dinge ansprechen zu können. Das gehört bei einer guten Mannschaft einfach dazu", hat Guttau den Finger drauf.
Denn: Nur, wer sich ehrlich die Meinung geigen kann und selbstkritisch hinterfragt, schafft es auch, ein Tal zu durchschreiten. In diesem befinden sich die Veilchen momentan.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag