Mit diesen Psycho-Tricks sorgt Interimstrainer Müller beim FC Erzgebirge Aue für Aufschwung

Aue - Es scheint, als habe es Carsten Müller (51) geschafft, eine mentale Blockade zu lösen. Der FC Erzgebirge Aue zeigt unter dem Interimstrainer eine positive Entwicklung und lässt sich auch von Rückschlägen wie einem frühen Gegentor oder einem Ausgleich nicht aus der Bahn werfen, sondern punktet.

Gibt seiner Mannschaft immer genügend Motivation mit aufs Spielfeld: Interimstrainer Carsten Müller (51).
Gibt seiner Mannschaft immer genügend Motivation mit aufs Spielfeld: Interimstrainer Carsten Müller (51).  © picture point/Sven Sonntag

Die Veilchen konzentrieren sich auf sich selbst und jammern nicht über Widrigkeiten wie noch zu Saisonbeginn. Sie nehmen die 3. Liga an und haben sich als Mannschaft gefunden, was die wenigen Wechsel in den Spieltagsformationen verdeutlichen.

Müller belässt es, wenn überhaupt, bei minimaler Rotation. Zuletzt lief zweimal die gleiche Elf auf. Dazu greift der 51-Jährige bei seiner Ansprache mitunter in die psychologische Trickkiste.

"Was immer da sein muss, sind Leidenschaft und Einsatzbereitschaft. Diese Grundeinstellung ist, was unsere Fans erwarten dürfen und der Gegner spüren muss. Ihm müssen wir in den Zweikämpfen klarmachen, dass das hier unser Platz ist", betont Müller.

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Um dies vor Augen zu führen, sagt ein Bild manchmal mehr als tausend Worte. Müller entschied sich daher vor dem Meppen-Spiel (3:0) für ein ikonisches Bild, was genau diese Einstellung wie kaum ein zweites zum Ausdruck bringt: Fabian Kalig (29) mit blutender Platzwunde am Kopf.

Bis zu seinem vorgezogenen Karriereende wegen einer langwierigen Knieverletzung war "Foxer" ein Vorbild für Einsatz und Leidenschaft.

Er ging immer dorthin, wo es wehtat: Ex-Profi Fabian Kalig (29). "Foxer" holte sich durch seinen nimmermüden Einsatz immer mal wieder blutige Schrammen im Gesicht und am Kopf.
Er ging immer dorthin, wo es wehtat: Ex-Profi Fabian Kalig (29). "Foxer" holte sich durch seinen nimmermüden Einsatz immer mal wieder blutige Schrammen im Gesicht und am Kopf.  © picture point/Sven Sonntag

Interimstrainer Carsten Müller (51): "Man muss nicht immer alles neu erfinden wollen"

Aues Interimstrainer Carsten Müller (51) schaffte es offenbar, die mentale Blockade beim FCE zu lösen.
Aues Interimstrainer Carsten Müller (51) schaffte es offenbar, die mentale Blockade beim FCE zu lösen.  © picture point/Sven Sonntag

"Ich finde es sehr wichtig, Reizpunkte zu setzen, um den Jungs unsere Botschaft mit auf den Weg zu geben. Das muss nicht immer mit einem Bild sein, sondern kann auch ein Sinnspruch oder ein Zitat sein", bedient sich Müller gerne einer breiten Palette an Möglichkeiten zur Motivation.

Ihm ist aber auch wichtig, stets das Nervenkostüm zu stärken. Müller: "Der Glaube, dass wir es können, ist die Voraussetzung. Das nötige Selbstvertrauen müssen wir uns unter der Woche im Training erarbeiten, indem wir uns ein gutes Gefühl in den Abläufen holen. Es ist für die eigenen Nerven nicht gut, wenn man mit der Gewissheit ins Spiel geht, dass die Dinge schon im Training nicht funktioniert haben."

Müller weiter: "Deswegen heißt es immer weiter hart arbeiten, um sich am Wochenende zu belohnen. Dazu tun wir gut daran, bei uns zu bleiben. Man muss nicht immer alles neu erfinden wollen."

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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