Nazarov und der FC Erzgebirge Aue im Wechselbad der Gefühle

Aue - Auf den Jubel folgte am Wochenende bei Dimitrij Nazarov (32) und dem FC Erzgebirge Aue Enttäuschung.

Nach der Medaille kam für Dimitrij Nazarov (32) schnell die Ernüchterung.
Nach der Medaille kam für Dimitrij Nazarov (32) schnell die Ernüchterung.  © picture point/Sven Sonntag

Am Sonnabend verfolgten die Veilchen im Teamhotel die Sportschau, in der "Dima" für den sehenswerten Treffer gegen Meppen zum Torschützen des Monats September gekürt wurde.

Tags darauf brachte Marvin Stefaniak (27) Aue gegen den SC Verl (2:3) mit einer ebenfalls zum Zunge schnalzenden Aktion in Front. Zum Feiern war nach Abpfiff aber niemandem zumute.

"Ich möchte mich bei allen, die für mich gestimmt haben, bedanken. Es ist eine große Ehre für mich", war für Nazarov am Sonnabend die lila-weiße Welt noch in Ordnung.

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FC Erzgebirge Aue Zu Hause hui, auswärts pfui: Aue verspielt Aufstieg in fremden Stadien

Das änderte sich tags darauf gegen 14.15 Uhr. Mael Corboz und Cyrill Akono bestraften schläfrige Gäste mit dem 1:2.

Nazarov: "Die erste Halbzeit haben wir komplett verpennt, sind nicht in die Zweikämpfe hineingekommen, hatten zu große Abstände und die Kommunikation war nicht gut." Kurzum: Aue war weit von gut entfernt.

Nächster Auer Gegner ist Aufsteiger und Tabellenführer SV Elversberg

Sam Schreck (23, r.) sah gegen Verl nicht immer glücklich aus.
Sam Schreck (23, r.) sah gegen Verl nicht immer glücklich aus.  © picture point/Sven Sonntag

Mit dem Seitenwechsel setzte zwar keine 180-Grad-Wende ein, doch phasenweise ließ der Absteiger aus dem Lößnitztal erkennen, wie er in den vorangegangenen drei Partien sieben von neun Punkten einfuhr. "Da haben wir ein anderes Gesicht gezeigt und versucht, früh anzulaufen. Wir kamen nochmals zurück, aber mit nur 45 Minuten gut Fußball zu spielen hatten wir es nicht verdient, drei Punkte mitzunehmen", lautet Nazarovs Fazit.

Unter Interimstrainer Carsten Müller (51) ließ sich zu Beginn ein Aufwärtstrend erkennen. Der stellte sich allerdings auch in der Vorsaison nach dem Rausschmiss von Aleksey Shpilevski (34) ein, bevor man wieder in alte Muster verfiel. Nun ist Verl keine Laufkundschaft, wie überhaupt kein Team in der 3. Liga. Da geht Gras fressen vor, darf es brachial sein.

Sam Schreck (23) muss den Ball vor Corboz' 1:1 nicht stoppen, sondern irgendwie wegschlagen - auch wenn dies Abzüge in der B-Note bedeutet. "Nächstes Mal müssen wir es besser machen und von der ersten Minute an da sein", so Nazarov. Denn der Gegner ist mit Aufsteiger Elversberg kein Geringerer als der aktuelle Tabellenführer.

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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