Schiri-Wut: Aue-Spieler Nazarov verbietet sich nach Essen-Pleite den Mund

Aue - Wie sich die Bilder gleichen: Maximilian Thiel (29) schüttelte nach der Niederlage in Essen (1:2) ungläubig den Kopf. Ähnlich reagierte er nach dem Derby in der Vorwoche. Er hatte gegen Dynamo (0:1) zweimal die Führung auf Kopf oder Fuß und scheiterte am Aluminium. Freitagabend stand die Querlatte einem möglichen 2:2 im Weg.

Mit versteinerten Gesichtern machten sich die Auer um Kapitän Dimitrij Nazarov (32, M.) nach der Partie auf den Weg zu ihren Fans.
Mit versteinerten Gesichtern machten sich die Auer um Kapitän Dimitrij Nazarov (32, M.) nach der Partie auf den Weg zu ihren Fans.  © picture point/Sven Sonntag

Es war eine Szene, die Kapitän Dimitrij Nazarov (32) nach Abpfiff bei "MagentaSport" aufgriff. "Es ist der Wurm drin. Wir sind nach dem 1:1 am Drücker und bekommen dann so ein Billard-Tor", sieht der 32-Jährige den Absteiger in einer Negativspirale: "Schleunigst müssen wir da unten raus."

Es sei zu einfach, die letzten zwei Niederlagen alleine am nötigen Spielglück - oder andersherum ausgedrückt - dem Alu-Pech festzumachen. Und dennoch kommt Nazarov nicht umhin festzustellen: "Stehst du in der Tabelle besser da, geht so einer vielleicht rein."

Es ist müßig darüber zu spekulieren, ob Aue tatsächlich mit einem anderen Ergebnis von der Hafenstraße ins Erzgebirge zurückgekehrt wäre, wenn man den Start nicht derart in den Sand gesetzt hätte. Alleine die Abwehrfehler kosten, egal bei welchem Tabellenstand, den Kopf.

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"In der Box muss man wie ein Mann verteidigen", kritisierte FCE-Coach Timo Rost (44) das Deckungsverhalten.

Aue-Trainer Rost: "Wir bekommen die Gegentore eindeutig zu billig!"

Enttäuschung pur: FCE-Coach Timo Rost (44) verließ mit gesenktem Kopf das Feld.
Enttäuschung pur: FCE-Coach Timo Rost (44) verließ mit gesenktem Kopf das Feld.  © picture point/Sven Sonntag

Rost trieb um, dass er seiner Mannschaft im Vorfeld einbläute, dass Essen bei Standards Simon Engelmann (33) als Zielspieler sucht, der dann ablegt. Just mit diesem Stilmittel kam RWE zum 1:0 durch Felix Bastians (34): "Wir bekommen die Gegentore eindeutig zu billig!"

Da ließ der 44-Jährige auch nicht das Argument durchgehen, dass Aue bei einer strittigen Situation in der 36. Minute, als Thiel im Strafraum fiel, durchaus Elfmeter hätte bekommen können. Oder wie Nazarov fand, müssen: "Sagt man heutzutage etwas gegen die heiligen Schiedsrichter, gibt das eine Strafe. Deswegen sage ich nichts."

Rost wischte die Elfer-Szene sofort beiseite: "Wir brauchen es nicht auf den Schiri zu schieben." Statt in Selbstmitleid zu versinken, muss im Lößnitztal Tacheles geredet werden, damit gegen Zwickau endlich alle mit 100 Prozent bei der Sache sind.

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Rost: "In defensiven Zweikämpfen müssen wir anders auftreten!"

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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