Hansa-Rostock-Fans sorgen bei St.-Pauli-Spiel mit Banner für Eklat

Rostock - Sie können es nicht lassen! Die Fans des FC Hansa Rostock haben am Samstag bei der 2:3-Niederlage gegen den FC St. Pauli mal wieder mit einem Banner auf die fremdenfeindlichen Angriffe im Stadtteil Lichtenhagen angespielt.

Die Fans des FC Hansa Rostock provozierten in der Partie gegen den FC St. Pauli mit einem Banner.
Die Fans des FC Hansa Rostock provozierten in der Partie gegen den FC St. Pauli mit einem Banner.  © IMAGO / Fotostand

Vor dem Anpfiff wurde der Ultra-Block komplett unter dem Motto "Plattenbau Rostock" verhüllt. Darauf zu sehen war auch das "Sonnenblumen-Haus" in Lichtenhagen, auf das im Jahr 1992 ein fremdenfeindlicher Angriff ausgeübt worden ist.

Mehr als hundert Randalierer hatten damals das Gebäude, in dem rund 100 Vietnamesen und Roma lebten, angegriffen und zum Teil auch in Brand gesteckt. Bei dem Gewaltexzess, der sich über mehrere Tage erstreckte, waren dutzende Menschen Opfer der Gewalt geworden.

Bei fast jedem Duell zwischen Hansa und den Kiezkickern sind entsprechende Banner der Rostocker zu vernehmen.

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Bei der Partie im August 2022, unmittelbar vor dem 30. Jahrestag hatten Rostock-Anhänger ein Banner mit Lichtenhagen-Schriftzug sowie einer Sonnenblume gezeigt. Ihnen wurde daraufhin die Verharmlosung beziehungsweise die Sympathie mit den fremdenfeindlichen Taten vorgeworfen.

Hansa Rostock gegen FC St. Pauli: Chaoten randalieren - zwei Kinder (2 und 12) verletzt

St.-Pauli-Fans reagierten beim Rückspiel am Millerntor mit deutlichen Spruchbändern auf die Provokation.

Zudem kam es nach der Partie zu einer Randale, an der rund 100 Personen beteiligt waren. Laut Polizei bewarfen die Chaoten einen Einsatzwagen sowie ein privates Autos mit Steinen und beschädigten diese.

"In dem Pkw wurden zwei Kinder im Alter von zwölf und zwei Jahren durch Glassplitter leicht verletzt", erklärte ein Sprecher. Die Polizei ermittelt gegen die Randalierer wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs.

Erstmeldung, 25. November, 18.48 Uhr; Update, 25. November, 19.22 Uhr.

Titelfoto: IMAGO / Fotostand

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