Hansa-Trainer gibt zu: Ich lasse einen Spieler draußen, der besser ist als sein Konkurrent
Rostock - Seit Wochen rauscht Hansa Rostock wie ein ICE durch die 3. Liga, doch die furiose Fahrt bringt neue "Probleme" mit sich.
Musste die Kogge zu Saisonbeginn an die zwei Hände voll Verletzte beklagen, sind zum Ende der Hinrunde fast alle Rekonvaleszenten wieder im Saft.
Vor dem Heimspiel gegen Alemannia Aachen (Sonntag, 16.30 Uhr) stehen Trainer Daniel Brinkmann (39) sage und schreibe 27 Profis zur Verfügung.
Doch nur 20 können in den Kader. Droht der ein oder andere im Zuge des Aufholjagd auf der Strecke zu bleiben? Auf der Freitags-Pressekonferenz spricht der FCH-Trainer von einem "schrecklichen Thema".
Zum Beispiel hockt Ahmet Gürleyen (26), in der Vorsaisons Rostocks bester Verteidiger, seit zwei Spielen nur auf der Bank, stattdessen hat sich Franz Pfanne (30) festgespielt. Brinkmann bemerkenswert offen:
"Franz ist unser Kapitän, [... ] er weiß schon, wie ich die Situation einschätze und sehe. Ich glaube, auf dem absoluten Leistungspeak ist Ahmo ein Stück stärker, das kann ich ruhig so offen formulieren", so Brinkmann.
Mit anderen Worten: Brinkmann lässt den "Besseren" draußen. Gürleyen verlor seinen Platz infolge seiner Gelbsperre gegen Ulm und ist nur eins von vielen prominenten Beispielen.
Hansa Rostock kann gegen Alemannia Aachen nahezu aus dem Vollen schöpfen
Ein anderes ist Hansa-Dauerbrenner Nico Neidhart (31), seit 2019 im Klub, der im Zweikampf mit Jan Mejdr (30) rechts hinten derzeit den Kürzeren zieht.
Neidhart trainiere "seit Wochen überragend" und kommt dennoch nur von der Bank. Brinkmann, der einst selbst Profi war (142 Zweitliga-Spiele), führt aus:
"Grundsätzlich ist das schon so, dass mir das schon immer schwerfällt. [...] Da gibt es einfach dann Situationen, die einem dann auch so ein bisschen wehtun oder leidtun."
Sein Credo: "Deswegen versuche ich das immer ehrlich und sauber zu behandeln."
Zuletzt gelang das beim 3:0 in Regensburg super, als die Joker Emil Holten (29) und Christian Kinsombi (26) als "X-Faktor" den Sieg sicherten.
Für das Aachen-Spiel wackelt derweil Cedric Harenbrock (27), dafür ist Adrien Lebeau (26) nach drei Wochen im Training wieder eine wahrscheinliche Option für den Kader.
Titelfoto: IMAGO / Andy Bünning

