1. FC Magdeburg: Raus ohne Applaus! Viertelfinaleinzug "hergeschenkt"

Magdeburg - Der Traum ist aus! Das war's: Der 1. FC Magdeburg kassiert im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Fortuna Düsseldorf eine bittere Niederlage. Ein später Doppelschlag ließ die Rheinländer jubeln. "Wir hätten den Vorsprung über die Zeit bringen müssen, hatten aber nicht die notwendige Abgeklärtheit", gestand ein extrem enttäuschter FCM-Kapitän Amara Condé (26).

In der zweiten Halbzeit wurde die Fortuna giftiger, während Magdeburg die Gäste gewähren ließ. Hier wird Xavier Amaechi (22, M.) von Emmanuel Iyoha (26, l.) und Yannik Engelhardt (22, r.) im Kampf um den Ball in die Zange genommen.
In der zweiten Halbzeit wurde die Fortuna giftiger, während Magdeburg die Gäste gewähren ließ. Hier wird Xavier Amaechi (22, M.) von Emmanuel Iyoha (26, l.) und Yannik Engelhardt (22, r.) im Kampf um den Ball in die Zange genommen.  © Hendrik Schmidt/dpa

Erste Halbzeit hui, zweite Halbzeit pfui - so lässt es sich wohl auf den Punkt bringen.

Aber dass der FCM selbst in einer bärenstarken ersten Hälfte nur einmal in der Lage war, den Ball im Tor der Gäste zu versenken, obwohl Chancen fast im Minutentakt vorhanden waren, wirkte wie ein trauriger Rückfall in Zeiten vor den Siegen gegen Osnabrück und zuletzt Kaiserslautern.

"Wir haben es hergeschenkt. Die erste Halbzeit war super von uns, wir hätten das 2:0 machen müssen", gab sich Condé nüchtern nach Spielende, womit er zwar den Nagel auf den Kopf traf, aber auch die Frage offenließ, ob es sich bei der Partie lediglich um einen Ausrutscher handeln würde.

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Dabei steht überhaupt nicht zur Debatte, dass ein Achtelfinale im Pokal immer verloren gehen kann. Das Weiterkommen ist niemals selbstverständlich. Sich jedoch einen Konter kurz vor Spielende bei eigener Führung im eigenen Stadion in einem K.-o.-Spiel einzufangen, der zum Ausgleich führt, sollte für eine Profimannschaft mindestens fragwürdig sein.

"Da waren wir einfach mal leichtfällig mit dem Ballverlust", räumte Christian Titz (52) auf der Pressekonferenz über die Situation ein. Wohl wissend, wie ärgerlich dieser späte Gegenschlag war, der den Anfang vom Ende einleitete.

Daniel Elfadli: "War eine Riesenchance"

Düsseldorf feiert den zweiten Treffer in der Nachspielzeit und kann das eigene Glück anscheinend selbst kaum fassen. Bilder, die man sich in Magdeburg jetzt gefallen lassen muss. So weit hätte es nicht kommen müssen.
Düsseldorf feiert den zweiten Treffer in der Nachspielzeit und kann das eigene Glück anscheinend selbst kaum fassen. Bilder, die man sich in Magdeburg jetzt gefallen lassen muss. So weit hätte es nicht kommen müssen.  © Hendrik Schmidt/dpa

Für die Spieler des FCM war es kein einfacher Abend. Daniel Elfadli (26) fand es sogar "schwer, die richtigen Worte zu finden". Er betonte, dass die Mannschaft jetzt "daraus lernen muss, es aber extrem bitter ist, da es eine Riesenchance war".

Diese "Riesenchance" hätte etwa 1,7 Millionen Euro zusätzlich eingebracht. Geld, das der FCM gut hätte gebrauchen können. Geschäftsführer Otmar Schork (66) sprach in der vergangenen Länderspielpause noch von "zwei bis drei Neuzugängen", um die Mannschaft in der Winterpause clever zu verstärken.

Die Prämie wandert nun in die Rheinmetropole, wo das eigene Spielglück am gestrigen Dienstagabend sehr geschätzt wurde, wie Fortuna-Trainer Daniel Thioune (49) unmissverständlich zugab: "Wenn man Pokal spielt, braucht man eine Menge Glück. Das hatten wir in diesem Fall. Magdeburg war sicherlich nicht der verdiente Verlierer."

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Der FCM muss das bittere Ausscheiden nun professionell verarbeiten, damit die Mannschaft am kommenden Samstag im Ligaspiel gegen Fürth ein anderes Gesicht zeigen kann - im besten Fall über beide Halbzeiten.

Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa

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