FCM-Trainer Titz enttäuscht: "Fühlt sich an, als hätten wir Punkte liegen gelassen"

Magdeburg - Nach dem Abpfiff herrschte beim 1. FC Magdeburg keine Freude. Die Mannschaft spielte zu dominant, um mit dem 1:1-Remis gegen den Karlsruher SC glücklich zu sein. Auf der Pressekonferenz im Anschluss sagte Christian Titz (52): "Wir haben einen Punkt geholt, aber es fühlt sich an, als hätten wir zwei liegen lassen." Für die Hausherren war es das vierte sieglose Spiel in Folge.

Christian Titz (52, r.) gestikuliert am Spielfeldrand. Während des Spiels gegen den KSC war deutlich zu erkennen, dass er sich einige Dinge anders vorgestellt hatte.
Christian Titz (52, r.) gestikuliert am Spielfeldrand. Während des Spiels gegen den KSC war deutlich zu erkennen, dass er sich einige Dinge anders vorgestellt hatte.  © Andreas Gora/dpa

Es ist kaum vorstellbar, dass der FCM zur Pause sogar im Rückstand lag, wenn man die Statistik betrachtet.

In den ersten 45 Minuten hatte das Team fast zwei Drittel der Ballbesitzanteile, gewann mehr Zweikämpfe und gab sechs Torschüsse ab, während Karlsruhe gerade mal zwei Schüsse auf das Tor verzeichnete.

Abwehrspieler Leon Bell Bell (27) konnte seine Enttäuschung kaum verbergen. Der 27-Jährige äußerte sich nach Schlusspfiff: "Mit dem 1:1 sind wir nicht zufrieden. Der KSC hatte kaum Chancen, wir haben die Partie über weite Strecken kontrolliert, haben die Zweikämpfe gewonnen und eine Reaktion nach dem Spiel in Nürnberg gezeigt."

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Es grenzt an Galgenhumor, dass Daniel Heber (29) das Gegentor durch einen krassen Fehlpass eingeleitet hatte, während Dominik Reimann (26) weit vor seinem Tor stand. Der FCM-Schlussmann hatte im Vorfeld der Partie noch betont, dass die Mannschaft das Risiko eines Gegentores aufgrund seiner Rolle als mitspielender Torwart bereitwillig "in Kauf nimmt".

"Wir haben uns in den vergangenen Wochen leider nicht belohnt, obwohl wir viele Dinge richtig gemacht haben", sagte Titz in einem ausführlichen Statement nach der Partie gegen den KSC und wirkte dabei sichtlich genervt vom Ergebnis.

Es bleibt abzuwarten, wann der FCM aufhört, sich selbst zu bestrafen und tatsächlich beginnt, aus den eigenen Fehlern zu lernen, wie Spieler und Trainer es immer wieder betont haben.

Ahmet Arslan: "Am Ende war Karlsruhe froh, dass abgepfiffen wurde …"

Beide Mannschaften waren nach Spielschluss erschöpft und ausgelaugt. Die Magdeburger waren zusätzlich enttäuscht über das 1:1-Remis.
Beide Mannschaften waren nach Spielschluss erschöpft und ausgelaugt. Die Magdeburger waren zusätzlich enttäuscht über das 1:1-Remis.  © Andreas Gora/dpa

Aus blau-weißer Sicht muss man anerkennen, wie diszipliniert und kompakt der Gegner aus Nordbaden auftrat. Angesichts der Defensivqualitäten der Gäste und der Ideenlosigkeit der Magdeburger geht die Punkteteilung womöglich sogar in Ordnung.

Ahmet Arslan (29), der den gelbgesperrten Atik (28) vertrat und ein gutes Spiel machte, bilanzierte: "Es ist nicht einfach, gegen uns Tore zu erzielen, wenn wir den Gegner nicht einladen. Am Ende war Karlsruhe froh, dass abgepfiffen wurde. Wir hatten zahlreiche Möglichkeiten, um die Partie für uns zu entscheiden."

Hier hat der Offensivakteur zweifellos recht, spricht aber gleichzeitig eine traurige Wahrheit aus: Der FCM war einfach nicht in der Lage, eine dieser zahlreichen Möglichkeiten in etwas Zählbares umzumünzen.

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Das war auch dem Cheftrainer der Karlsruher, Christian Eichner (40), bewusst, der die Unterlegenheit seiner Mannschaft zweifellos anerkannte: "Der FCM war sehr dominant, hatte eine klare Idee. In den wenigen Momenten, die wir hatten, mussten wir da sein und zudem unser Tor schützen. […] Nach unserer Führung haben wir nur noch verteidigt."

Für die beiden Mannschaften steht nun die Länderspielpause an. Der FCM wird am kommenden Donnerstag gegen den Zweitliga-Konkurrenten Eintracht Braunschweig testen, um, wie Titz betonte, "im Rhythmus zu bleiben". Eldin Dzogovic (20) und Andi Hoti (20) wurden derweil erneut für ihre Nationalmannschaften nominiert und werden international aktiv sein.

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

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