Magdeburger Wahnsinn in Kiel! Duseltor, Spiel gedreht, drei Punkte

Kiel - Die Fans des 1. FC Magdeburg gaben beim Auswärtsspiel bei Holstein Kiel am Samstag, nach den Streitigkeiten zuletzt, alles. Die Sachsen-Anhalter kämpften dafür auch auf dem Platz und wurden belohnt! Nach einer packenden Partie mit fünf Toren gingen die Gäste mit 3:2 (1:1) als Sieger vom Platz!

Holstein Kiel hatte in der ersten Halbzeit die besseren Chancen. Eine davon ging auch rein.
Holstein Kiel hatte in der ersten Halbzeit die besseren Chancen. Eine davon ging auch rein.  © Axel Heimken/dpa

Dabei sah es anfangs zunächst nicht nach einem packenden Thriller aus. Trotz extremer Verletzungssorgen ging es der FCM in Kiel offensiv an. Der "Alibifußball"-Vorwurf der Fans aus der vorherigen Woche saß offenbar tief.

Doch die Gastgeber hatten zu Beginn die dickeren Chancen, hätten bereits nach sieben Minuten in Führung gehen müssen! Doch Simon Lorenz scheiterte am herausragend reagierenden Dominik Reimann, der im Strafraumgewusel die Nerven behielt.

Angepeitscht von den Magdeburger Anhängern versuchten die Gäste über Kampf mehr Präsenz im Spiel zu erhalten. Doch immer wieder kamen stattdessen die Störche zu Abschlüssen. Timo Beckers Flachschuss nach nur 13 Zeigerumdrehungen ging nur hauchzart am rechten Pfosten der Sachsen-Anhalter vorbei.

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Magdeburg wollte, konnte aber scheinbar nicht. Spielmacher Baris Atik wurde im Laufe der ersten Hälfte immer lauter, war unzufrieden mit seinen Mitspielern, die offensiv zu ideenlos agierten.

Und weil auch die Defensive in manchen Situationen vogelwild agierte, war es fast schon abzusehen, dass das Gegentor aus Magdeburger Sicht noch vor dem Pausentee fiel. Nach einer Ecke von rechts gelangte die Kugel zu Patrick Erras, der aus kurzer Distanz nur noch rechts einschieben musste (33.).

1. FC Magdeburg gleicht in Kiel noch vor der Halbzeit aus

Grund zur Freude bei Dominik Reimann: Der Keeper machte ein sensationalles Spiel und sicherte Magdeburg die drei Punkte.
Grund zur Freude bei Dominik Reimann: Der Keeper machte ein sensationalles Spiel und sicherte Magdeburg die drei Punkte.  © Axel Heimken/dpa

Doch wer geglaubt hatte, dass der FCM nach dem Gegentor einbricht, wurde eines Besseren belehrt.

In den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte drehte der Tabellenletzte extrem auf und kam durch Daniel Elfadli, der schon gegen den KSC traf, auch zum Ausgleich.

Der Treffer von der rechten Seite hätte aber wohl nicht zählen dürfen, weil Kai Brünker zuvor im Abseits stand. Möglicherweise war aber beim entscheidenden Abspiel ein Kieler zuletzt dran. Das Tor wurde überprüft und zählte - Riesendusel für Blau-Weiß (45.)!

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Doch die Freude auf Seiten der Gäste hielt nur kurz. In der 54. gingen die "Störche" nach einem Einwurf erneut in Führung. Jann-Fiete Arp kam nach einem Kopfballzuspiel von Becker völlig frei im Strafraum an die Kugel und schob rechts an Reimann zum Leid des FCM vorbei.

Auch in der Folge waren die Hausherren besser. Hatten teils dicke Gelegenheiten, weiter zu erhöhen. Doch wer sie vorn nicht macht, wird hinten oft bestraft. Und wieder war es ein FCM-Verteidiger, der zum Torschützen wurde. Herbert Bockhorn verwertete eine Flanke von Tatsuya Ito an der Strafraumkante direkt und netzte unten links zum 2:2 ein (70.).

Das konnte FCM-Coach Christian Titz nicht gefallen, was er in großen Teilen da von seiner Mannschaft auf dem Platz sah. Der Einsatz stimmte, aber offensiv fehlten die Ideen und hinten agierte man löchrig.
Das konnte FCM-Coach Christian Titz nicht gefallen, was er in großen Teilen da von seiner Mannschaft auf dem Platz sah. Der Einsatz stimmte, aber offensiv fehlten die Ideen und hinten agierte man löchrig.  © Axel Heimken/dpa
Der 1. FC Magdeburg gab sich trotz zweimaligem Rückstand nicht auf und kam immer wieder zurück. Das wurde mit einem dreifachen Punktgewinn belohnt.
Der 1. FC Magdeburg gab sich trotz zweimaligem Rückstand nicht auf und kam immer wieder zurück. Das wurde mit einem dreifachen Punktgewinn belohnt.  © Axel Heimken/dpa

Holstein Kiel gegen den 1. FC Magdeburg: Spannende Schlussphase!

Großer Jubel beim 1. FC Magdeburg nach dem Treffer zum 3:2.
Großer Jubel beim 1. FC Magdeburg nach dem Treffer zum 3:2.  © Axel Heimken/dpa

Nur drei Minuten nach dem Ausgleich jubelte die Titz-Truppe wieder. Doch Atik stand bei seinem vermeintlichen Treffer zum 3:2 hauchdünn im Abseits. Seit der Einwechslung von Ito war der FCM aber besser und erspielte sich Chance um Chance. Und eine davon ging rein!

Wieder war es Atik, der überlegt auf Moritz Kwarteng durchsteckte. Der Magdeburger lief allein auf Tim Schreiber zu und hob die Kugel über den Holstein-Schlussmann. Spiel gedreht, 3:2 (86.)!

In den letzten Minuten war es eine packende Partie. Kiel warf alles nach vorne, Magdeburg konterte. Doch trotz sechs Minuten Nachspielzeit gelang keinem Team ein Treffer mehr.

Somit feierte der FCM einen ganz wichtigen Dreier im Abstiegskampf!

Statistik zu Holstein Kiel gegen den 1. FC Magdeburg in der 2. Bundesliga

Holstein Kiel - 1. FC Magdeburg 2:3 (1:1)

Holstein Kiel: Schreiber - M. Schulz (87. Obuz), Wahl, S. Lorenz - Erras, T. Becker (81. Sterner), Sander, Porath (75. Holtby), Fridjonsson (46. Arp) - Skrzybski, Reese

1. FC Magdeburg: Reimann - Heber, Elfadli, Gnaka (28. Lawrence), Ullmann (46. Ceka) - Bockhorn, Conde (90. Cacutalua), Kwarteng, El Hankouri - Brünker (68. Tat. Ito), Atik (90.+1 Sechelmann)

Schiedsrichter: Florian Heft (Wietmarschen)

Zuschauer: 11.161

Tore: 1:0 Erras (34.), 1:1 Elfadli (45.), 2:1 Arp (54.), 2:2 Bockhorn (70.), 2:3 Kwarteng (86.)

Gelbe Karten: Porath (4), Reese (1), M. Schulz (3), Sander (4), Schreiber (2), Wahl (5) / Kwarteng (1), Ullmann (1), El Hankouri (3), Ceka (2), Atik (6), Heber (2)

Beste Spieler: Erras, Fridjonsson / Elfadli, Kwarteng

Titelfoto: Axel Heimken/dpa

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