Nach Darmstadt-Niederlage: 1. FC Magdeburg richtet Blick vorsichtig nach oben

Magdeburg - Der 1. FC Magdeburg wird auch in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga spielen. Auch dann wollen Team und Trainer Christian Titz (52) "möglichst viele Punkte holen".

Der 1. FC Magdeburg hat den Klassenerhalt geschafft, doch will nächste Saison noch mehr drauflegen.
Der 1. FC Magdeburg hat den Klassenerhalt geschafft, doch will nächste Saison noch mehr drauflegen.  © Uwe Anspach/dpa

Bei der Aufstiegsparty des SV Darmstadt 98 in die Fußball-Bundesliga war der 1. FC Magdeburg unfreiwillig Statist. Die 0:1-Niederlage am Böllenfalltor hatte die Darmstädter in die Eliteliga gehievt. Trauer ob der verlorenen drei Punkte kam beim Team von Trainer Christian Titz dennoch nicht auf.

Klassenerhalt geschafft, eine historische zweite Saison in der 2. Bundesliga hintereinander erreicht - und das mit einem Spielstil, der Gegnern wie Experten viel Respekt abnötigt. Der 1. FC Magdeburg hat eine erfolgreiche Spielzeit fast hinter sich, auch wenn es nicht die ganz "sorgenfreie Saison" geworden ist, die sich Sportdirektor Otmar Schork vor Beginn der Runde erhofft hatte.

Gegen Arminia Bielefeld, für die es noch um das Vermeiden der Abstiegsrelegation geht, können die Magdeburger am nächsten Sonntag ihre Heimbilanz noch leicht aufpolieren: Mit dem sechsten Sieg stünden dann ebenso viele gewonnene Partien im heimischen Stadion in der Bilanz wie Auswärtssiege.

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Und schließlich wird am letzten Spieltag auch bei den Magdeburgern die Verabschiedung von Spielern eine wichtige Rolle einnehmen.

1. FC Magdeburg startet mit Kader-Veränderungen in die nächste Saison

Daniel Elfadli (26) wird beim Match gegen Arminia Bielefeld am Sonntag nicht auf dem Platz stehen.
Daniel Elfadli (26) wird beim Match gegen Arminia Bielefeld am Sonntag nicht auf dem Platz stehen.  © Swen Pförtner/dpa

Auslaufende Verträge und nötige Verstärkungen stoßen einige Veränderungen im größten Kader der Liga an. Mit einigen Stammkräften haben die Verantwortlichen um Trainer Titz und Schork bereits verlängert, so mit Kapitän Amara Condé, Baris Atik, Daniel Elfadli und Jason Ceka.

Weil Elfadli gegen Bielefeld mit Gelbsperre fehlen wird, könnte das Spiel schon einen Hinweis liefern, wem Titz die Rolle des schwimmenden Sechsers im Mittelfeld zutraut. Für sein Dreiermittelfeld gehen dem Trainer die Alternativen aus: Gleich fünf der sieben nominellen Mittelfeldspieler sind verletzt oder gesperrt.

Drei davon wird der FCM ersetzen müssen: Andreas Müller wird wie Toptorschütze Moritz Broni Kwarteng ein Wechsel in die Bundesliga nachgesagt, bei Julian Rieckmann stehen die Zeichen nach seinem Meniskusschaden auf Trennung.

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Fragezeichen gibt es im Sturm hinter Winterzugang Luc Castaignos, der seine Fähigkeiten zwar andeutete, aber doch häufig mit Verletzungen zu kämpfen hatte. Ob Kai Brünkers Vertrag verlängert wird, ist ebenso unklar wie eine feste Verpflichtung von Tatsuya Ito. Der Japaner ist vom belgischen Verein St. Truiden nur ausgeliehen, wegen seines Vertragsendes 2024 ist eine weitere Leihe aber nicht möglich. Die Höhe der Ablöse dürfte hier entscheiden, ob Titz seinen "Stammspieler" behalten kann.

In der Defensive steht von den Stammkräften lediglich bei Cristiano Piccini ein Fragezeichen.

Sportdirektor Otmar Schork: FCM musste sich "an die 2. Liga erst gewöhnen"

FCM-Trainer Christian Titz (52) will auch in der nächsten Saison so viele Punkte holen wie möglich.
FCM-Trainer Christian Titz (52) will auch in der nächsten Saison so viele Punkte holen wie möglich.  © Tom Weller/dpa

Für Magdeburg muss das Ziel sein, die eingespielte Mannschaft so wenig wie möglich zu verändern, um die Anlaufzeit in der neuen Saison deutlich zu verkürzen.

"Wir mussten uns an die zweite Liga erst gewöhnen", sagte Schork im "MDR" auf die Saison zurückblickend. Schafft es Titz, seinen Neuzugängen das FCM-Spiel schnell einzuimpfen, und bleiben Rückschläge wie die zahlreichen Verletzungen der Hinrunde, als der FCM regelmäßig zehn oder zwölf Ausfälle zu beklagen hatte, diesmal aus, kann die nächste Saison sogar noch erfolgreicher werden.

Für Titz gilt ohnehin: "Wir haben eine Idee, wie wir spielen wollen, und es ist unstrittig, dass wir so viele Punkte wie möglich holen wollen."

Natürlich wird es auch in der kommenden Saison zunächst darum gehen, den Abstieg zu verhindern. Schließlich wollen sie beim FCM das ganze Spieljahr über an den Gewinn des Europapokals der Pokalsieger vor 50 Jahren erinnern.

Da passt ein Abstieg nicht in die Planung - eine überraschend gute Saison mit einem unerwartet positiven Ausgang dagegen schon.

Titelfoto: Bildmontage: Bildmontage: Uwe Anspach/dpa, Swen Pförtner/dpa

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