Der Aufstiegs-Traum hat Risse bekommen: Kurioses "Eier"-Tor schickt Erfurt auf die Verliererstraße

Babelsberg / Erfurt - Beim SV Babelsberg wird ein Fußball-Streifen produziert, in dem ein Traum große Risse bekommen hat. In der Hauptrolle: Rot-Weiß Erfurt. Mit 0:2 (0:0) verliert der Aufsteiger aus Thüringen in der Filmstadt. Die besseren Karten im Titelkampf der Regionalliga Nordost hat nun zweifellos Energie Cottbus.

Armer RWE-Schlussmann: Franco Flückiger (32) gab beim ersten Gegentreffer eine ganz unglückliche Figur ab.
Armer RWE-Schlussmann: Franco Flückiger (32) gab beim ersten Gegentreffer eine ganz unglückliche Figur ab.  © Imago/Matthias Koch

Ein Punkt, ein mickriger Punkt! Auch am Tag nach der 0:2-Pleite in Babelsberg liest sich die Tabelle aus Sicht von Rot-Weiß Erfurt noch ganz gut. Der Abstand auf Spitzenreiter Cottbus beträgt gerade einmal einen Zähler.

Wäre da nicht der Haken an der Sache: Cottbus hat seine Spieltagsschicht noch vor sich. Spätestens am Sonntag, um kurz vor 18 Uhr, könnte der Abstand bereits vier Punkte betragen, sollten die Lausitzer bei Kellerkind Halberstadt nicht stolpern.

Definitiv gestolpert auf der Saison-Zielgeraden ist der Verfolger aus Erfurt. Am Freitagabend stand das Team von Trainer Fabian Gerber (43) wie schon vor zwei Wochen beim BFC Dynamo Berlin (1:2-Niederlage) mit leeren Händen da, während Babelsberg nach zuletzt drei sieglosen Spielen wieder drei Punkte ergattern konnte.

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Dabei war der Aufsteiger aus Thüringen im Karl-Liebknecht-Stadion gar nicht so schlecht unterwegs. Bereits in der 8. Minute hatte Rot-Weiß die Riesenchance. Robbie Felßberg (19) lief nach feinem Steckpass allein aufs Tor zu. Doch im Eins-gegen-Eins ging SVB-Schlussmann Luis Klatte (23) als Sieger hervor und fuhr das Bein aus - Chance vertan.

Im Laufe des ersten Durchgangs wurden die Gastgeber besser, ehe die Partie zum Ende der ersten 45 Minuten nicht mehr allzu viel zu bieten hatte - 0:0 der Halbzeitstand.

Ein Konter besiegelt die Niederlage

Erfurts Angreifer Osayamen Osawe (29) hatte gute Chancen, doch Klatte im Kasten der Filmstädter hielt immer wieder gut dagegen.
Erfurts Angreifer Osayamen Osawe (29) hatte gute Chancen, doch Klatte im Kasten der Filmstädter hielt immer wieder gut dagegen.  © Imago/Matthias Koch

Vier Minuten nach Wiederbeginn erlebte Rot-Weiß-Keeper Franco Flückiger (32) einen ganz bitteren Moment. Ein Freistoß, getreten von Babelsbergs Tahsin Çakmak (26), zog mit Effet in den Sechzehner. Der 32-Jährige wollte die Kugel offenbar wegfausten, doch er erwischte den Ball nicht richtig. Das Ding sprang in den von ihm bewachten Kasten - das "Ei" war perfekt.

Der starke Aufsteiger steckte gegen hochpräsente Babelsberger jedoch nicht auf und kam in Durchgang zwei zu guten Chancen wie beispielsweise durch den eingewechselten Osawe (65./73.).

In der 86. Minute ließ sich der wenige Minuten zuvor erst eingewechselte SVB-Spieler Daoud Iraqi (23) zu einer Tätlichkeit hinreißen und wurde von Schiedsrichter Johannes Schipke zum Duschen geschickt. Die Chance zum Punktgewinn für Erfurt? Nein!

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Stattdessen Konter Babelsberg: Steinborn (34) wurde geschickt, ließ dann mit einem Chop á la Fußball-Diva Cristiano Ronaldo (38) Erfurts Artur Mergel (25) stehen, ehe er den Ball links unten reinknallte. Das 2:0 war dann auch der Endstand.

RWE-Schlussmann Flückiger: "Das ist einfach nur beschissen!"

Nach dem Spiel brachte der RWE-Trainer die Ursache für die Niederlage auf den Punkt. Man lasse einfach "eine Vielzahl an Torchancen" liegen. Das sei bereits in den Spielen zuvor der Fall gewesen, meinte er im Gespräch mit Ostsport.TV.

Auch Keeper Flückiger zeigte sich direkt vor der Linse und versteckte sich nach seinem Missgeschick nicht. "Über das erste Tor brauchen wir nicht reden", sagte er gegenüber Ostsport.TV. Das zweite Gegentor sei dann entstanden, weil man alles nach vorne geworfen habe. "Ja, dann stehst du halt hier mit leeren Händen da. Und das ist einfach nur beschissen!", sagte er.

Die besseren Karten im Titelrennen hat nun zweifellos Energie Cottbus auf seiner Seite. Sollte Energie am Sonntag aus Halberstadt drei Punkte entführen, gingen die Lausitzer mit vier Zählern Vorsprung in den Showdown mit Erfurt, den der Spitzenreiter im Übrigen vor heimischer Kulisse bestreiten darf.

Titelfoto: Imago/Matthias Koch/Montage

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