"Fehlende Wertschätzung": Erfurt-Kapitän vor Absprung!

Erfurt - Mit großen Erwartungen gestartet, spielt Rot-Weiß Erfurt eine Saison zum Vergessen. Ein großer Umbruch droht, auch der Kapitän hegt Abwanderungsgedanken.

Andrey Startsev (29, l.) könnte am Sonntag zum 100. Mal das Trikot von Rot-Weiß Erfurt tragen. Es könnte sein letztes Heimspiel für RWE sein.
Andrey Startsev (29, l.) könnte am Sonntag zum 100. Mal das Trikot von Rot-Weiß Erfurt tragen. Es könnte sein letztes Heimspiel für RWE sein.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Als sich Andrey Startsev (29) im August 2020 Rot-Weiß Erfurt anschloss, musste der Verein in der Oberliga neu starten. Zwei Jahre später war die Regionalliga-Rückkehr perfekt, mit Startsev als Kapitän!

Doch die Euphorie der Vorsaison, als RWE als Dritter abschloss, ist längst in Ernüchterung umgeschlagen. Auch bei Startsev.

Die Saison hatten sich alle anders vorgestellt, statt des erneuten Angriffs auf die Meisterschaft, steht zwei Runden vor Schluss ein unbefriedigender 12. Platz. Selbst im Thüringen-Pokal flog man frühzeitig raus.

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Zudem laufen die Verträge von zwölf Akteuren aus, selbst Aufstiegshelden wie Startsev oder Artur Mergel (26) hängen in der Luft. Die beiden Häuptlinge hauen sich trotz der schwierigen Lage immer für RWE rein.

Doch vereinsintern gibt man sich seit Wochen sehr defensiv, die Marschrichtung für die Zukunft ist alles andere als klar. Einige Führungsspieler beklagen "schlechten Umgang" und "fehlende Wertschätzung" gegenüber verdienten Akteuren.

Richtige und ehrliche Perspektivgespräche gab es nicht, was in der Mannschaft zu Unruhe führt.

Rot-Weiß Erfurt: Andrey Startsev trägt seit vier Jahren das RWE-Trikot

Andrey Startsev (l.) hat sich in Erfurt einen Namen als Vorzeigekämpfer gemacht.
Andrey Startsev (l.) hat sich in Erfurt einen Namen als Vorzeigekämpfer gemacht.  © Picture Point / Gabor Krieg

Auch Kapitän Andrey Startsev macht sich seine Gedanken. Vergangenen Sommer schlug er Angebote anderer, spannender Klubs aus, entschied sich für den erneuten Angriff auf die 3. Liga mit RWE.

Doch davon ist man nach der Saison und dem Absprung zweier wichtiger Sponsoren für die Zukunft weit entfernt.

Der Super-GAU: Vor etwa drei Wochen bestellte Erfurt ganze elf Probanden ins Teamtraining, mitten in der Saison! Auch das kam in der Mannschaft nicht gut an.

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Hinter vorgehaltener Hand wurde schon im Herbst der wild zusammengestellte Kader bemängelt, der zu groß und unausgewogen war.

Wie geht es weiter? RWE steuert auf einen großen Umbruch zu, für Startsev liegen Anfragen erster Vereine aus der Regionalliga Nordost vor. Auch die Nord-Staffel sei eine Option.

Ein Abschied nach vier Jahren RWE steht bevor.

Titelfoto: Bildmontage: PICTURE POINT / S. Sonntag

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