Trainerbeben auf Schalke: War das der Grund für Reis' Entlassung?

Gelsenkirchen - Die erste Trainerentlassung im Unterhaus traf in dieser Saison den FC Schalke 04, am Mittwoch musste Thomas Reis (49) seinen Hut nehmen. Doch der Zeitpunkt der Freistellung wirft Fragen auf, schließlich war der Tenor Anfang der Woche noch, dass Reis noch eine Chance erhalte. Woher also der Sinneswandel?

Thomas Reis (49) und der FC Schalke gingen nicht unbedingt im Positiven auseinander.
Thomas Reis (49) und der FC Schalke gingen nicht unbedingt im Positiven auseinander.  © David Inderlied/dpa

Eigentlich kam die Nachricht, dass Thomas Reis von seinen Aufgaben entbunden wurde, nicht gerade überraschend. Gerade einmal sieben Punkte aus sieben Spielen kann der Absteiger in der 2. Bundesliga vorweisen, das bedeutet Relegationsrang 16.

Auch die Kabine schien der Schalker Rückrundenheld der vergangenen Saison verloren zu haben. Aufsehen erregte das Interview von Neuzugang Timo Baumgartl (27) im Anschluss an die 1:3-Niederlage gegen St. Pauli, der den Trainer zwar sachlich, aber stark für seine taktische Ausrichtung kritisierte und dafür umgehend suspendiert wurde.

Doch anscheinend ist nichts davon der ausschlaggebende Grund für die Trennung gewesen. Wie Bild erfahren haben will, soll Reis stattdessen Verrat am Klub begangen haben!

Thomas Reis soll Interna an Medien durchgesteckt haben

Matthias Kreutzer (40) übernimmt den FC Schalke 04 interimsweise nach der Entlassung von Thomas Reis.
Matthias Kreutzer (40) übernimmt den FC Schalke 04 interimsweise nach der Entlassung von Thomas Reis.  © Tim Rehbein/dpa

Schon auf der Pressekonferenz nach Reis' Entlassung hatte Sportdirektor André Hechelmann (39) erklärt, man habe "feststellen müssen, dass wir menschlich und inhaltlich festgefahren sind". Genauer hatte er das nicht ausführen wollen, doch jetzt enthüllte der Bericht, was Hechelmann damit gemeint haben könnte.

Angeblich habe der 49-Jährige gezielt Interna an Medien weitergegeben, um sich gegen Vorwürfe aus der bereits verlorenen Kabine zu wehren, da er von der Schalker Führungsebene zu wenig Rückendeckung gespürt habe. Davon hätten die Bosse am Dienstag Wind bekommen und daraufhin auch das letzte Vertrauen in den gebürtigen Wertheimer verloren.

Das würde auch erklären, wieso der Verein vor dem wichtigen Spiel gegen den Tabellennachbarn aus Paderborn am heutigen Freitag noch zwei wichtige Trainingstage mit Reis und seinem Co-Trainer Markus Gellhaus (53) verbrachte, anstatt bereits Interims-Coach Matthias Kreutzer (40) das Ruder zu überlassen.

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Kreuzer übernimmt nun zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres den Posten als Schalker Interimstrainer: Schon im Oktober 2022 betreute er die Mannschaft nach der Entlassung von Frank Kramer (51) für eine Woche, bevor mit Thomas Reis ein neuer Cheftrainer gefunden wurde.

Die Partie gegen Hertha BSC verlor Schalke damals allerdings mit 1:2 - das kann sich Königsblau dieses Mal eigentlich erlauben.

Titelfoto: David Inderlied/dpa

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