"Wir schämen uns": Schalker Krisen-Kicker wollen Fans mit Brief besänftigen

Gelsenkirchen - Es ist ein Jahr zum Vergessen für den FC Schalke 04: Nach dem Abstieg droht gar der Gang in die 3. Liga, ein peinlicher Auftritt folgt auf den nächsten. Ein Trainerwechsel half nichts. Nun greifen die Schalker Profis zu einer ungewöhnlichen Maßnahme, um zumindest ihre Fans zu besänftigen.

Bei Schalke 04 herrscht seit Monaten pure Enttäuschung - auf und neben dem Platz.
Bei Schalke 04 herrscht seit Monaten pure Enttäuschung - auf und neben dem Platz.  © Roland Weihrauch/dpa

In einem Sonderbrief an die Vereinsmitglieder, der unter anderem der Deutschen Presse-Agentur und dem Kicker vorliegt, entschuldigten sich sowohl die Gelsenkirchener Kicker als auch Vorstand und Aufsichtsrat nach der 3:5-Pleite in Düsseldorf und versprachen Besserung.

"Nach einem ernüchternden Auftritt am Samstagabend ist es uns ein Anliegen, einige Worte an Euch zu richten: Wir selbst sind mit der momentanen Situation sehr unglücklich", schrieben die Knappen an ihre Fans gerichtet, die ihre Unterstützung gegen Fortuna Düsseldorf teilweise eingestellt hatten.

Die "momentane Situation" ist schnell zusammengefasst: Nach dem Abstieg konnten die Schalker, eigentlich als einer der Favoriten im Unterhaus gehandelt, in der 2. Bundesliga gerade einmal vier Spiele gewinnen, stehen mit 13 Punkten auf Relegationsplatz 16.

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"Wir haben uns viel mehr vorgenommen – jeder Einzelne von uns! Diesem Anspruch von Euch Mitgliedern, Fans und auch von uns selbst nicht gerecht zu werden, enttäuscht uns sehr", ließen die Königsblauen verlauten. Und gaben zu: "Wir schämen uns für unsere Auftritte in den letzten Monaten."

Schalke 04 gelobt Besserung - aber reicht das?

Auch der Schalker Vorstand um Peter Knäbel (57) richtete sich an die Vereinsmitglieder.
Auch der Schalker Vorstand um Peter Knäbel (57) richtete sich an die Vereinsmitglieder.  © Tim Rehbein/dpa

Nach diesen Auftritten fühlten sich die Schalker Kicker offenbar verpflichtet, das eigentlich Selbstverständliche deutlich zu betonen: "Keiner von uns will eine schlechte Leistung bringen! Keiner von uns will ein Spiel verlieren! Keiner von uns will den Verein in ein schlechtes Licht rücken!"

Der Vorstand hingegen will den Blick nach vorne richten und gab deshalb für das immens wichtige Spiel gegen Schlusslicht Osnabrück (1. Dezember) die Marschroute "90 Minuten volle Konzentration, totale Leidenschaft und drei Punkte für Königsblau" vor.

"Wir wissen um den Ernst der Lage. Uns ist bewusst, dass die kommenden Spiele von elementarer Bedeutung sind."

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Die Führungsriege gestand allerdings auch Fehler ein, die insbesondere in der Zusammensetzung des Kaders gemacht worden seien. Diese sollen dann in der Winterpause korrigiert werden, aber zuvor sei erst einmal jeder einzelne Spieler gefragt.

Ob das allerdings noch hilft, um sowohl die Saison zufriedenstellend zu beenden als auch die Gunst der Fan wiederzuerlangen? Schon in der letzten Spielzeit legte Schalke nach einer katastrophalen Hinrunde eine solide Rückserie hin, konnte den Abstieg aber trotzdem nicht mehr vermeiden.

Titelfoto: Roland Weihrauch/dpa

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