Er wurde schon als Fehleinkauf abgestempelt! St.-Pauli-Stürmer straft Kritiker mit Doppelpack Lügen

Hamburg - Jetzt hat er es seinen Kritikern auch in der Bundesliga gezeigt! Mit seinen ersten beiden Bundesliga-Toren hat Martijn Kaars (26) den FC St. Pauli zum hart umkämpften 2:1-Sieg im Kellerduell über den 1. FC Heidenheim geschossen. Ein Mitspieler darf sich jetzt wohl über ein zusätzliches Weihnachtsgeschenk freuen.

Martijn Kaars (26) trifft mit einem strammen Schuss zum 1:0.
Martijn Kaars (26) trifft mit einem strammen Schuss zum 1:0.  © WITTERS

Mit 19 Zweitliga-Toren im Gepäck war der Niederländer im Sommer vom 1. FC Magdeburg ans Millerntor gewechselt, bis er zum ersten Mal den "Song2" von Blur nach einem eigenen Tor hören konnte, hat es aber Monate gedauert. Nach seinem Tor im DFB-Pokal vor wenigen Wochen hat Kaars nun endlich auch in der Bundesliga getroffen - und wie.

In der 35. Minute wurde er mit einem feinen Steckpass von Joel Chima Fujita (23) bedient und knallte das Leder ins rechte Kreuzeck. Und auch beim zweiten Treffer kurz nach der Pause schickte der Japaner Kaars auf die Reise. "Wir haben eine gute Verbindung", erklärte der Doppel-Torschütze nach der Partie. "Ich glaube, ich muss ihm auch etwas zu Weihnachten schenken."

Durch die Rückkehr von Kapitän Jackson Irvine (32) und die Systemumstellung auf zwei Achter hat die Offensive nun etwas mehr Unterstützung aus dem Mittelfeld. "Ich spiele jetzt ein bisschen mehr zentral, das ist besser für mich", gab Kaars an.

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Welche Erleichterung die beiden Tore waren, sah man dem Niederländer beim Jubeln an. "Ich habe mich selber nicht so sehr unter Druck gesetzt. Ich wusste, die Bundesliga ist etwas anderes als die zweite Liga, und wir sind nicht Bayern München", erklärte er. "Heute habe ich aber gezeigt, was meine Qualitäten sind, die Steckpässe in die Mitte und dann das Tor machen."

Bei seinem Jubel fällt die ganze Last von seinen Schultern ab.
Bei seinem Jubel fällt die ganze Last von seinen Schultern ab.  © WITTERS

Martijn Kaars verschafft dem FC St. Pauli mit seinem zweiten Tor Luft

Im zweiten Durchgang legte Kaars noch nach.
Im zweiten Durchgang legte Kaars noch nach.  © WITTERS

Sein Trainer Alexander Blessin (52) wollte kein Klugscheißer sein, weil er immer wieder die Qualitäten des Stürmers angepriesen hatte. "Wir müssen ihn in diese Positionen bringen, vor allem in die Dynamik", beschrieb er die Vorzüge von Kaars. "Wenn er in der Dynamik und in der Position ist, hat er eine brutale Quote und Qualität."

Durch die Rote Karte von Eric Smith (28) kurz vor der Pause änderte sich aber die Aufgabe von Kaars im zweiten Durchgang. Er musste mehr Laufarbeit leisten und auf diese eine Chance lauern, die er dann eben auch bekam und nutzte. "Es war ein ganz anderes Spiel", wusste auch er. "Das zweite Tor hat uns ein bisschen Luft gegeben, die Mannschaft hat danach gut verteidigt."

Unterstützt wurden sie dabei auch von den Fans, die mal wieder für eine gewisse Millerntor-Atmosphäre gesorgt hatten. "Die Fans sind überragend", lobte Kaars die Anhänger.

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Nun geht es in der kommenden Woche zum nächsten Kellergipfel nach Mainz. "Der Sieg gibt uns Selbstvertrauen, wir müssen da aber genau das zeigen, was wir heute gezeigt haben", forderte der Stürmer und verabschiedete sich nach dem Interview-Marathon endlich Richtung Kabine.

Titelfoto: WITTERS

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