FC St. Pauli: Hartel wird zum Kopfball-Ungeheuer und stellt Bestmarke ein

Berlin/Hamburg - Jetzt trifft er auch noch per Kopf! Der unheimliche Lauf von St.-Pauli-Ersatzkapitän Marcel Hartel (27) geht weiter.

St.-Pauli-Kapitän Marcel Hartel (27) staunt ungläubig über das erste Kopfball-Tor seiner Karriere.
St.-Pauli-Kapitän Marcel Hartel (27) staunt ungläubig über das erste Kopfball-Tor seiner Karriere.  © IMAGO / Matthias Koch

Am Samstagabend erzielte der Dauerläufer beim 2:1-Sieg über Hertha BSC Berlin schon seinen fünften Saisontreffer und stellte damit nach acht Spieltagen bereits seine bisherige Bestmarke aus der Vorsaison ein.

Nach der Führung von Johannes Eggestein (25) nach 25 Minuten hatte St. Pauli die Partie voll im Griff.

"Wir haben ein gutes Spiel gemacht, offensiv wie defensiv", erklärte Hartel. In der Tat, von der gefährlichen Hertha-Offensive um Haris Tabakovic (29) war so gut wie nichts zu sehen, die "Alte Dame" kam in 90 Minuten auf nur zehn Torschüsse.

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Ganz im Gegenteil die Kiezkicker. Die hatten reihenweise Chancen und verpassten, das Ergebnis frühzeitig in die Höhe zu schnellen.

Erst Hartel machte eine gute Viertelstunde vor dem Ende mit seinem Treffer den Deckel drauf (74. Minute). Dabei sorgte er sogar für ein weiteres Novum. Nachdem ihm in der Vorwoche gegen Schalke 04 (3:1) bereits ein Tor mit dem linken Fuß gelungen war ("Ich dachte, ich hätte ihn nur zum Stehen"), traf der 27-Jährige im Berliner Olympiastadion erstmals in seiner Karriere mit dem Kopf.

FC St. Pauli: Marcel Hartel ärgert sich über Nachlässigkeit vor dem Gegentreffer

Der 27-Jährige stieg in die Luft und köpfte zum 2:0 ein.
Der 27-Jährige stieg in die Luft und köpfte zum 2:0 ein.  © Andreas Gora/dpa

"Ich wusste gar nicht, dass ich das kann", staunte er nach der Partie ungläubig. Dabei war er gekonnt in die Luft gestiegen, stand dort förmlich sekundenlang und drückte das Leder über die Linie. Nur elf Sekunden zuvor war er noch ebenfalls per Kopf an der Querlatte gescheitert.

"Wir gehen hochverdient mit 2:0 in Führung und hätten es noch erhöhen können", sagte Hartel und ärgerte sich anschließend. "Dass wir das Gegentor fangen, hätte uns nicht passieren dürfen."

Nach einer schlechten Ballannahme nutzte Hertha die Unachtsamkeit aus und kam durch Derry Scherhant (20) sieben Minuten vor dem Ende zum überraschenden Anschlusstreffer.

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Doch St. Pauli behielt die Nerven und verteidigte am Ende mit Mann und Maus die Führung. "Wir sind standhaft geblieben und haben toll verteidigt", lobte Hartel sein Team.

Mit dem dritten Sieg in Folge sprang für die Kiezkicker sogar die Tabellenführung heraus. "Wir sind gut in Form und haben Selbstvertrauen. Es läuft einfach top momentan", bilanzierte der 27-Jährige und freute sich über die großartige Unterstützung der mehr als 12.000 mitgereisten Anhänger. "Ich glaube, sie können glücklich zurück nach Hamburg fahren."

Titelfoto: IMAGO / Matthias Koch

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