FC St. Pauli: Lars Ritzka packt die linke Klebe aus - "Absoluter Teamplayer"

Hamburg - Er war zur Stelle! Lars Ritzka (25) hat seine starke Leistung am Ostersonntag beim 2:1-Heimsieg des FC St. Pauli über den SC Paderborn mit einem Treffer gekrönt. An der Jubelpose muss er aber noch arbeiten.

Lars Ritzka (25, r.) lieferte gegen den SC Paderborn eine starke Leistung ab.
Lars Ritzka (25, r.) lieferte gegen den SC Paderborn eine starke Leistung ab.  © Axel Heimken/dpa

Lange Zeit musste Ritzka unter der Woche bangen - schafft er es bis zum Paderborn-Spiel oder nicht? Die Antwort lautete: ja! Und wie!

Der 25-Jährige rutschte nach dem Fehlen von Philipp Treu (23) in die Startelf und agierte wie gewohnt auf der linken Abwehrseite. "Ich habe mich angeboten und Gas gegeben. Ob ich gespielt hätte, wenn alle fit gewesen wären, ist eine Frage für den Trainer. Ich versuche da zu sein und der Mannschaft zu helfen", erklärte der Linksfuß nach der Partie.

Im Gegensatz zu vielen anderen Partien war Ritzka gegen die Ostwestfalen erstaunlich oft in den Spielaufbau mit eingebunden und bereitete einige gute Chancen seiner Mitspieler vor.

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Kurz nach Wiederanpfiff trat der Außenspieler allerdings selbst in Erscheinung. Nach einem Saliakas-Pass stand er plötzlich rund 18 Meter frei vor dem Paderborner Tor, holte den linken Hammer aus und traf zum 2:0. Während Ritzka sich sichtlich zurückhielt, jubelten seine Mitspieler weitaus mehr.

"Beim Shooting für die Jubelposen vor der Saison habe ich schon gesagt, dass ich die wahrscheinlich nicht so oft brauche", sagte er ein wenig scherzhaft und erklärte: "Es ist mir egal, wer die Tore macht. Ich freue mich einfach für das Team."

St.-Pauli-Verteidiger Lars Ritzka sah schwere Phase in der zweiten Halbzeit: "Intensität gefehlt"

Trainer Fabian Hürzeler (31) lobte Ritzka als "absoluten Teamplayer".
Trainer Fabian Hürzeler (31) lobte Ritzka als "absoluten Teamplayer".  © Axel Heimken/dpa

Am Ende reichte die Kraft gegen den SCP für 83 Minuten, auch wenn Ritzka zwischendrin schon einmal ein Zwicken merkte. "Im ersten Moment hatte ich schon ein bisschen Angst. Aber mit der Zeit wurde es weniger und [ich] habe es durchgezogen", sagte er.

Dabei musste Ritzka zwischendurch mit seinem Team eine schwere Phase überstehen. "Da haben wir vielleicht einen Schritt weniger gemacht und uns hat die Intensität gefehlt", gab der 25-Jährige zu. "Dann wird es gegen jede Mannschaft schwer und Paderborn hat die Qualität." Weil sich die Gäste aber selbst schwächten, brachten die Kiezkicker den Sieg über die Runden.

Mit seiner Leistung hinterließ er allerdings Eindruck. "Er ist ein absoluter Vorzeigeprofi und arbeitet sehr, sehr hart", lobte Marcel Hartel (28) seinen Mitspieler. "Wenn er spielt, ist er da. Heute hat er sich mit dem Tor belohnt, er hätte aber auch ohne Treffer ein gutes Spiel gemacht."

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Ähnlich sah es auch Trainer Fabian Hürzeler (31). "Er ist ein Musterbeispiel und hat sich für seine Leistung belohnt. Er ist ein absoluter Teamplayer und immer, wenn er reinkommt, macht er seine Sache sehr gut." Worte, die Ritzka durchaus gerne hören dürfte. Abheben wird er dadurch aber keineswegs.

Titelfoto: Axel Heimken/dpa

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