Grusel-Serie geht weiter! FC St. Pauli verliert bei Schlusslicht Arminia Bielefeld

Bielefeld - Ein herber Rückschlag! Der FC St. Pauli hat das Zweitliga-Tospiel bei Schlusslicht Arminia Bielefeld mit 0:2 (0:0) verloren und wartet nunmehr seit fast acht Monaten auf einen Sieg in der Fremde.

Bielefelds "Maskenmann" Fabian Klos (l.) bestritt gegen den FC St. Pauli sein 200. Zweitliga-Spiel. Hier behauptet er den Ball gegen Jackson Irvine.
Bielefelds "Maskenmann" Fabian Klos (l.) bestritt gegen den FC St. Pauli sein 200. Zweitliga-Spiel. Hier behauptet er den Ball gegen Jackson Irvine.  © Friso Gentsch/dpa

Die beiden Hausherren-Tore vor 22.626 Zuschauern in der Schüco-Arena erzielte Janni Serra in der 76. und 84. Minute.

DSC-Trainer Daniel Scherning tauschte nach dem herben 0:6 im DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart fünfmal: Fabian Klos, Lukas Klünter, Bastian Oczipka, Ivan Lepinjica und Masaya Okugawa ersetzten Serra, Christian Gebauer, Manuel Prietl, George Bello (alle Bank) sowie Mateo Klimowicz (nicht im Kader).

Sein Gegenüber, FCSP-Coach Timo Schultz, nahm im Vergleich zum bitteren 1:2 nach Verlängerung beim SC Freiburg lediglich einen Wechsel vor: Rechtsverteidiger Manolis Saliakas kehrte nach seiner Rotsperre für Connor Metcalfe (Bank) in die Anfangself zurück.

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Den etwas besseren Start in die Partie erwischten die Gäste: Nach einer Ecke vom Ex-Bielefelder Marcel Hartel stieg Adam Dzwigala hoch, sein Kopfball war jedoch zu zentral und landete genau in den Armen von Arminia-Keeper Martin Fraisl (3.).

Anschließend entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe, in dem beide Mannschaften zwar engagiert zu Werke gingen, im Spiel nach vorn jedoch die nötige Genauigkeit sowie Zielstrebigkeit vermissen ließen.

Startelf von Arminia Bielefeld für das Heimspiel gegen den FC St. Pauli

Anfangsformation des FC St. Pauli für das Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld

Überlegene Kiezkicker lassen bei schwachem DSC gute Chancen liegen

Im Verlauf der ersten Halbzeit erspielten sich die Kiezkicker mehrere gute Chancen. Auch Ex-Bielefelder Marcel Hartel (l.) konnte die Kugel nicht im Tor unterbringen.
Im Verlauf der ersten Halbzeit erspielten sich die Kiezkicker mehrere gute Chancen. Auch Ex-Bielefelder Marcel Hartel (l.) konnte die Kugel nicht im Tor unterbringen.  © Friso Gentsch/dpa

Dementsprechend spielte sich das Geschehen hauptsächlich zwischen den Strafräumen ab - bis es in der 19. Minute erstmals richtig gefährlich wurde: Lukas Daschner zog von rechts ins Zentrum und bediente Hartel, der anschließend jedoch im Eins-gegen-eins an Fraisl scheiterte.

Sechs Zeigerumdrehungen später wurden allerdings auch die Hausherren erstmals offensiv auffällig: Eine Flanke von rechts landete bei Oczipka, der nicht lang fackelte und direkt abzog. Die Kugel jagte knapp am linken Pfosten vorbei (25.).

Abgesehen von dieser Szene waren es aber mittlerweile klar die Boys in Brown, die den Ton angaben. Die Hamburger zeigten im Vergleich zu den Ostwestfalen die deutlich reifere Spielanlage und waren dem ersten Treffer viel näher.

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Etienne Amenyido verpasste eine Hereingabe von Jackson Irvine und damit das sichere 1:0 nur knapp (33.), zwei Minuten später fand Daschner in Fraisl seinen Meister (35.) - die Gäste drängten nun auf die Führung, die vor der Pause jedoch nicht mehr fallen sollte.

Aus dieser kam der Bundesliga-Absteiger mit etwas mehr Schwung. Angepeitscht vom lautstarken Publikum entwickelten die Gastgeber nun erstmals so etwas wie eine Druckphase, ohne sich allerdings wirklich zwingende Chancen herauszuspielen.

Janni Serra führt Arminia Bielefeld gegen den FC St. Pauli zum Sieg

Im zweiten Abschnitt agierten die Braun-Weißen nicht mehr so druckvoll wie in den ersten 45 Minuten, während die Hausherren besser in der Partie waren und den Sieg einwechselten.
Im zweiten Abschnitt agierten die Braun-Weißen nicht mehr so druckvoll wie in den ersten 45 Minuten, während die Hausherren besser in der Partie waren und den Sieg einwechselten.  © Friso Gentsch/dpa

Von der Schultz-Elf kam indes offensiv nicht mehr ganz so viel. Der wie immer umtriebige Hartel ließ einen satten Schuss vom Stapel, konnte Schlussmann Fraisl damit aber nicht vor allzu große Probleme stellen (61.).

Deutlich brenzliger wurde es 60 Sekunden später auf der Gegenseite: Nachdem er die Situation mit einem Hackentrick selbst eingeleitet hatte, bekam Robin Hack die Kugel erneut und jagte sie mit dem Außenrist über die Querlatte (62.).

Die Begegnung bog nun langsam, aber sicher auf die Zielgerade ein und in der 76. Minute schlugen die Hausherren eiskalt zu: Hartel leistete sich einen folgenschweren Fehlpass, die Arminia schaltete blitzschnell um und am Ende knallte der eingewechselte Serra das Leder aus rund 15 Metern in die rechte untere Ecke - 1:0!

Eine kalte Dusche für die im ersten Abschnitt klar überlegenen Gäste, die eine schnelle Antwort durch Jackson Irvine knapp verpassten (81.). Stattdessen machten die Bielefelder den Deckel drauf. Der ebenfalls eingewechselte Gebauer schlug eine Maßflanke auf Serra, der sich nicht lang bitten ließ und aus wenigen Metern halblinker Position per Aufsetzer zum 2:0 einnickte (84.). Bis auf eine Hartel-Chance (90.+2) passierte anschließend nichts mehr, es blieb beim DSC-Sieg.

Für die Ostwestfalen geht es am kommenden Freitag (18.30 Uhr) mit dem Gastspiel bei der SpVgg Greuther Fürth weiter, die Kiezkicker empfangen am Samstag (20.30 Uhr) den SV Darmstadt 98 zum Topspiel.

Titelfoto: Friso Gentsch/dpa

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