Nach tödlichem Vorfall: FC St. Pauli reagiert auf Anfeindungen

Hamburg - Nach der Bundesliga-Partie zwischen dem FC St. Pauli und Borussia Dortmund kam es zu einer Auseinandersetzung, bei der ein BVB-Fan sein Leben verlor. Die Kiezkicker werden nun angefeindet.

Der FC. St. Pauli sieht sich nach dem Vorfall vor dem Millerntorstadion wüsten Beschimpfungen ausgesetzt.  © Marcus Brandt/dpa

Der tragische Vorfall geschah am späten Samstagabend auf dem Vorplatz des Millerntorstadions. Ein 39-Jähriger stürzte nach einem Schubser und verstarb einen Tag später im Krankenhaus.

Zahlreiche Medien berichteten landesweit über den Fall und veröffentlichten die Artikel in den sozialen Medien. Unter den Beiträgen sammelten sich schnell Kommentare, die über Kritik am FC St. Pauli weit hinausgehen.

In einer Mitteilung an die Medienvertreter berichtet der Kiez-Klub von Anfeindungen, von "sehr harten Beleidigungen gegen den FC St. Pauli und seine Fans". Teilweise würden die Kiezkicker auch als Mörder bezeichnet und bedroht werden.

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Der Klub wies nun darauf hin, dass der 22-jährige Verdächtige kein St. Pauli-Fan gewesen sei. Laut einem Bericht der ZEIT sei der Mann ein Besucher des Hamburger Doms gewesen.

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Ersthelfer waren St.-Pauli-Anhänger

Für Pauli-Präsident Oke Göttlich (49) zählt jetzt nur das Beileid.  © Gregor Fischer/dpa

Die Hamburger Staatsanwaltschaft bestätigte das auf TAG24-Nachfrage. Es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass der 22-Jährige ein Fußball-Fan sei, so eine Sprecherin.

Auch den vorangegangenen Besuch auf dem Hamburger Dom konnte die Sprecherin bestätigen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft habe der 39-Jährige mehrfach versucht, Personen der Gruppe zu umarmen. Schließlich habe ein 22-Jähriger den BVB-Fan zu Boden gestoßen.

Dabei erlitt der Mann eine schwere Kopfverletzung, an deren Folgen er am Sonntagnachmittag verstarb.

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Noch am Sonntag veröffentlichte der Hamburger Klub Beileidsbekundungen.

"Wir möchten den Angehörigen des Betroffenen sowie Borussia Dortmund unser tief empfundenes Beileid aussprechen. Unser Dank gilt den Rettungskräften und allen Personen, die vor Ort Erste Hilfe geleistet haben", heißt es auf der Webseite.

Der FC St. Pauli verwies darauf, dass es Fans der Kiezkicker waren, die Erste Hilfe leisteten und die Rettungskräfte alarmierten. Gegenüber der ZEIT wollte Vereinspräsident Oke Göttlich (49) die Beschimpfungen nicht kommentieren.

"Für uns zählt jetzt das Beileid und nicht die Kommentierung von Vorverurteilungen unseres Vereins", so Göttlich.

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