FC St. Pauli: Worüber sich Alexander Blessin nach der Niederlage am meisten ärgert

Stuttgart - So hatte er sich seine Rückkehr nicht vorgestellt! St. Paulis Trainer Alexander Blessin (52) war nach der verdienten 0:2-Niederlage beim VfB Stuttgart sichtlich bedient und fand deutliche Worte.

St. Paulis Trainer Alexander Blessin (52) war nach der Niederlage beim VfB Stuttgart sichtlich enttäuscht.
St. Paulis Trainer Alexander Blessin (52) war nach der Niederlage beim VfB Stuttgart sichtlich enttäuscht.  © Tom Weller/dpa

Die Partie in der ausverkauften MHP-Arena war keine vier Minuten alt, da hatten die Kiezkicker schon großes Glück, dass ein Treffer von Ermedin Demirovic (27) zurecht aberkannt worden war (4. Minute). Doch so richtig rüttelte die Szene die Blessin-Elf nicht wach.

Eher im Gegenteil, St. Pauli ließ sich immer wieder in die Defensive drängen und fand offensiv kaum statt. "Wir waren einfach nicht präsent, schlecht gegen den Ball und wenn wir ihn hatten, zu träge", monierte Blessin nach der Partie am Sky-Mikro.

Nach dem gehaltenen Elfmeter von Nikola Vasilj (29) in der 24. Minute hatte der FCSP-Trainer auf einen Hallo-Wach-Effekt gehofft, ähnlich wie in der Vorsaison. "Da gewinnen wir es noch 1:0", erinnerte er sich.

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So weit sollte es am Freitagabend aber nicht kommen, zu stark präsentierte sich der VfB und zu schwach sein eigenes Team. Hochverdient gingen die Schwaben kurz vor der Pause durch Demirovic (43.) noch in Führung. "Das ist zu einfach", ärgerte sich Blessin, dem vor allem das schwache Zweikampfverhalten gegen Vorlagengeber Jamie Leweling (24) nervte.

FC St. Pauli fehlt offensiv die Durchschlagskraft

Vor dem 0:2 leistete sich St. Pauli einen einfachen Ballverlust und war dann zu weit vom Torschützen Bilal El Khannouss (M) entfernt.
Vor dem 0:2 leistete sich St. Pauli einen einfachen Ballverlust und war dann zu weit vom Torschützen Bilal El Khannouss (M) entfernt.  © Tom Weller/dpa

Wer dachte, St. Pauli würde in der zweiten Halbzeit ein anderes Gesicht zeigen, wurde zumindest unmittelbar nach Wiederanpfiff eines Besseren belehrt. Aus einem eigenen Einwurf fingen sich die Kiezkicker das 0:2. "Du wirst dann einfach bestraft", nannte Blessin die großen Räume, die sein Team dem VfB in der Szene ließ. "Das ist einfach schlecht verteidigt."

Nach dem Gegentreffer bäumten sich die Gäste kurz auf und hatten zwei gute Chancen zum Anschluss, doch die Latte und Alexander Nübel (28) standen dem im Weg. "Dann kann so ein Spiel auch noch kippen, aber der VfB hatte auch noch ein paar gute Möglichkeiten", wusste Blessin.

Insgesamt fehlte seiner Mannschaft aber die offensive Entlastung. "Wir haben dumme Ballverluste gehabt und wenn wir ihn tief gewonnen haben, hat man gesehen, wer den Ball hatte, war die ärmste Sau."

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Am Ende gewannen die Schwaben verdient und fügten St. Pauli die erste Saison-Niederlage zu. "Ich glaube, wir hätten heute noch länger spielen können, das Tor hätten wir wahrscheinlich nicht gemacht", gab der Ex-Stürmer zu. Und während er sich über die Niederlage ärgerte, freute sich der Rest seiner Familie. Denn die hielt es mit dem VfB.

Titelfoto: Tom Weller/dpa

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