Bozic vergibt aus drei Metern, danach schießt der FSV den CFC ab
Zwickau/Chemnitz - Das ist ein Statement-Sieg! Der FSV Zwickau behält im Bezirksderby klar die Oberhand und schlägt den Chemnitzer FC am Samstag vor 8429 Zuschauern, darunter 1800 Gästefans, deutlich mit 4:0 (2:0).
Dabei hätte das Spiel eine komplett andere Wendung nehmen können, denn was war das bitte für ein Auf und Ab der Gefühle in den ersten Minuten? Maurizio Grimaldi mit dem Sahnequerpass zu Dejan Bozic (3.) am langen Pfosten, der aus drei Metern das komplett leere Tor vor sich hatte.
Alle im Gästeblock bereits mit dem Torschrei auf den Lippen, aber was machte der 32-Jährige mit dieser Monsterchance? Drosch den Ball rechts vorbei! Damit ist er ein heißer Anwärter auf den Fehlschuss des Jahres.
Auf der Gegenseite schlug Veron Dobruna bei Daniel Haubners Freistoß aus aussichtsreicher Position ein Luftloch, jedoch wurde dies hier statt zur vergebenen Chance zu einer Steilvorlage für den aufgerückten Innenverteidiger Sonny Ziemer (8.), der den Gastgebern die frühe Führung bescherte.
Das Westsachsenduell war dadurch sofort auf Betriebstemperatur. Nur die beiden aktiven Fanszenen blieben die ersten zwölf Minuten stumm. Sie beteiligten sich an den bundesweiten Protesten gegen die von der Innenministerkonferenz geplanten Verschärfungen wie personalisierte Tickets. Nach Ablauf des Stimmungsboykotts ging es auch auf den Rängen rund.
FSV-Spieler Veron Dobruna schockt CFC kurz vor der Pause
Zwickaus Fans im "E5" hatten eine Choreo zu den Europapokalerfolgen über Florenz und Athen vor 50 Jahren vorbereitet. Im CFC-Block hieß es derweil: "Im Rhythmus der Nacht. Für die Farben der Stadt." Einzig der massive Einsatz von blauem und weißem Rauch der Gästefans war kontraproduktiv, wenn man gegen verschärfte Stadionregeln ist.
Die Begegnung wurde von der fantastischen Atmosphäre getragen. Viele Zweikämpfe bestimmten die Szenerie. Der Club hatte den Tick mehr vom Spiel, aber der FSV machte die Tore. Veron Dobruna (42.) schockte die Duda-Elf mit einem herrlichen Schlenzer kurz vor der Pause, nachdem Kilian Senkbeil und Cemal Sezer zuvor energisch nachgesetzt hatten.
Für Chemnitz eine ziemlich heftige Hypothek. Andererseits hatten die Schwäne erst vorletzte Woche in Erfurt eine 2:0-Pausenführung noch aus der Hand gegeben.
Nur machten die Himmelblauen nicht wirklich Anstalten, die Partie zu drehen. Zwar vollzog Benjamin Duda nach knapp einer Stunde den Dreifachwechsel mit Jonas Marx, Johannes Pistol und Leon Damer, wirklich viel fiel seiner Elf allerdings nicht ein, um wirklich gefährlich zu werden.
Im Gegenteil! Sezer mit cleverem Zweikampfverhalten im Strafraum gegen Julius Bochmann, der etwas unbeholfen das Foul zog. Referee Patrick Kluge zögerte keine Sekunde und zeigte auf den Punkt. Wie schon letzte Saison entschied Max Somnitz (72.) das Elfer-Duell gegen Daniel Adamczyk für sich. Lukas Eixler (89.) machte die Derbyschmach perfekt. Damit war die Sache klar: Auch der CFC kann die Fabel-Heimserie der Schwäne nicht brechen.
Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg

