Risikogruppe! FSV-Coach Enochs sorgt sich um Tochter Sophie

Zwickau - Joe Enochs verfolgt die Debatte "Fortsetzung oder Abbruch der Saison der 3. Liga" aus der Kurzarbeit heraus. Dem Trainer des FSV Zwickau sind - wie auch seinen Spielern - die Hände gebunden.

FSV-Coach Joe Enochs in Zwickau mit (v.l.) Ehefrau Gunilla sowie den Töchtern Sophie und Emily.
FSV-Coach Joe Enochs in Zwickau mit (v.l.) Ehefrau Gunilla sowie den Töchtern Sophie und Emily.  © Ralph Köhler

"Ich fürchte, dass nicht jeder Verein die Corona-Krise übersteht. Was nützt es, wenn wir die Saison zu Ende bringen und danach ein Drittel Insolvenz anmeldet. Ich möchte das nicht als Schwarzmalerei verstanden wissen, aber in meinen Augen überwiegen die Risiken", meint der US-Amerikaner.

Er würde gerne wie seine Kollegen in Kaiserslautern oder Würzburg wieder auf dem Platz stehen, seine Jungs anleiten und sie auf die Zeit nach Corona vorbereiten, aber er darf nicht: 

"Es gibt keine einheitliche Regelung, wer ab wann und wie trainieren darf, weil das Ländersache ist. In Sachsen duften bisher nur die Erst- und Zweitligisten trainieren - und das auch nur in Kleingruppen. Ab wann ein Mannschaftstraining in Zwickau durchführbar ist, weiß niemand. Was bei uns erschwerend hinzu kommt, ist, dass wir noch in Kurzarbeit sind und den Spielern deshalb keine Vorgaben machen können."

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Das alles ist ärgerlich. Was dem zweifachen Familienvater aber richtig an die Nieren geht, sind die unvorhersehbaren Auswirkungen eines Re-Starts. 

"Meine 16-jährige Tochter Sophie hat einen angeborenen Herzfehler und wurde zwei Mal am offenen Herzen operiert. Sie gehört zur Risikogruppe. Ich habe schon oft darüber nachgedacht, was ich tun kann, um sie bestmöglich zu schützen. So geht es aber jedem Familienvater. Wir haben Spieler die junge Familienväter sind. Wenn es nötig ist, übernachte ich eben woanders, um Sophie zu schützen. Die Gesundheit steht für mich über allem!"

Titelfoto: Ralph Köhler

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