Nach Vertragsende beim FSV Zwickau: Manfred Starke wechselt zu Drittliga-Konkurrent!
Zwickau/Oldenburg - "Manni" bleibt der 3. Liga erhalten! Manfred Starke (31) hat sich nach seinem Abgang vom FSV Zwickau dem VfB Oldenburg angeschlossen.
Das gab der Aufsteiger am späten Montagnachmittag bekannt. Sebastian Schachten (37) sagt auf der Klub-Homepage über den Neuzugang: "Er geht auf dem Platz voran und übernimmt Verantwortung, aber er stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft", so der Sportliche Leiter.
Der Ex-Bundesliga-Verteidiger war lange an dem erfahrenen Profi dran, weshalb der sagte: "Sebastian war schon hartnäckig, das hat mir imponiert."
Er habe sich dann intensiv mit dem VfB und mit Oldenburg beschäftigt und "immer mehr Lust auf einen Wechsel bekommen. Mir gefällt es hier gut und ich habe richtig Bock auf die 3. Liga mit dem VfB. Hier dabei zu sein und etwas aufzubauen, ist eine spannende Aufgabe."
Er und seine Frau Simona befinden sich auf Wohnungssuche und möchten in der Region schnell heimisch werden: "Den Norden kenne ich noch nicht so gut, aber im Nordosten habe ich mich immer wohlgefühlt und was ich bislang von Oldenburg kennengelernt habe, gefällt mir sehr gut."
Zudem freue er sich über die Nähe zum Meer und auch zu den Niederlanden, immerhin die Heimat seiner Mutter. Darüber hinaus ist er auch nicht weit entfernt von seiner jüngeren Schwester. Nationalspielerin Sandra Starke (28) kickt in der Frauen-Bundesliga für den VfL Wolfsburg.
Manfred Starke verstärkt Drittliga-Aufsteiger VfB Oldenburg
Manfred Starke bringt u.a. die Erfahrung von sieben Länderspielen und 200 Drittliga-Partien mit
Vor allem aber soll er als Leader in seiner neuen Mannschaft fungieren. Immerhin bringt er viel Erfahrung mit nach Niedersachsen. Er bestritt sieben Länderspiele für Namibia, weil er in der Hauptstadt Windhoek geboren wurde und dort auch sechs Jahre (1998 bis 2004) in der Jugend spielte.
Sogar beim Afrika-Cup 2019 war er für sein Geburtsland am Ball, lief unter anderem gegen Marokko um Hakim Ziyech (29) und Achraf Hakimi (23) auf und verlor mit seinem Team nur 0:1.
Ob er noch mal für die "Brave Warriors" ("Tapfere Krieger") von Trainer und Ex-Bundesliga-Profi Collin Benjamin (43) auflaufen wird, ist unklar: "Ich will das nicht ausschließen, denn ich durfte ja schon einige Spiele für Namibia absolvieren. Andererseits gibt es in der 3. Liga nicht die klassischen Länderspielpausen und mal eben zehn Stunden hin und zehn Stunden zurück, das war in der Vergangenheit nicht immer ganz einfach. Da ging der Verein dann vor."
Zumal er bis auf die Anfangsjahre fußballerisch in Deutschland groß wurde. Bis auf einen einjährigen Abstecher zum FSV Bentwisch (2006/07) wurde "Manni" beim FC Hansa Rostock (2004 bis 2015) unter anderem von Roland Kroos (62), Michael Hartmann (47) sowie Axel Rietentiet (52) ausgebildet und bestritt hier seine ersten Profispiele.
Manfred Starke wurde beim FC Hansa Rostock ausgebildet, konnte sich dort aber nicht durchsetzen
Am 10. April 2012 gab er im Alter von 21 Jahren, einem Monat und 20 Tagen sein Debüt für die Kogge, wurde in der 61. Minute für Tobias Jänicke (33) eingewechselt und durfte einen 1:0-Last-Minute-Sieg beim FC Energie Cottbus feiern.
Den Abstieg aus der 2. Bundesliga konnte er allerdings auch nicht mehr verhindern und spielte mit dem FCH drei Jahre in der 3. Liga, konnte sich aber nie dauerhaft einen Stammplatz erkämpfen.
Insgesamt lief Starke 52-mal für die Profis auf (fünf Tore, sieben Assists), bestritt zudem viele Spiele für die zweite Mannschaft, U19, mit der er 2010 die Deutsche Meisterschaft gewann, und U17, ehe er im Sommer 2015 wechselte und sich dem FC Carl Zeiss Jena anschloss, wo er in der Regionalliga Nordost auf Anhieb zu den Leistungsträgern zählte.
2017 gelang ihm mit dem FCC dann der Aufstieg in die 3. Liga. Er blieb noch zwei weitere Jahre in Thüringen und bestritt insgesamt 133 Partien (33 Tore, 27 Vorlagen) für Jena, bevor er zum 1. FC Kaiserslautern ging, wo er die hohen Erwartungen aber nicht ganz erfüllen konnte (33 Einsätze, zwei Treffer, vier Assists). Daher schloss er sich im September 2020 Zwickau an und lief regelmäßig für die Schwäne auf (67 Begegnungen, zehn Buden, neun Vorlagen). Sein Zug zum Tor, seine Schusstechnik, Pässe und sein Spielverständnis machen ihn zu einem begehrten Akteur, doch Starke fehlt es an Konstanz.
Er zeigt immer wieder Leistungen, nach denen man sich fragt, weshalb er nur in der untersten deutschen Fußball-Profiliga aktiv ist. Verfolgt man seine Auftritte bzw. Karriere genauer, wird klar, woran es trotz der guten Anlagen liegt: Starke fehlt die Konstanz, er hat immer wieder Spiele, in denen er abtaucht, seine Fähigkeiten nicht einbringen kann, fast schon unsichtbar ist.
Trotzdem dürfte er für Oldenburg ein wertvoller Akteur werden, schließlich kann er im Angriff alle Positionen bekleiden, ist im Zentrum allerdings besonders gut aufgehoben. Die eingespielte Truppe, die den BFC Dynamo in den Aufstiegs-Entscheidungsduellen bezwang, wurde auch abgesehen von Starke punktuell verstärkt.
Fürs Tor holte der Traditionsverein beispielsweise Ex-Bundesliga-Keeper Sebastian Mielitz (32, FC Helsingör, Dänemark). Auch Innenverteidiger Oliver Steurer (27, MSV Duisburg) und Kamer Krasniqi (26, BSV Schwarz-Weiß Rehden) bringen Profierfahrung mit. Daher scheint der VfB gut gerüstet in die neue Saison zu gehen.
Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg