HFC versinkt im Chaos: Klub schmeißt Sportdirektor raus und tritt nach

Halle - Beim Halleschen FC brennt der Baum! Die Entlassung von Trainer Sreto Ristic (48) ist noch keine drei Wochen her, da muss auch schon die nächste Person den Verein verlassen: Der Drittligist trennt sich von Sportdirektor Thomas Sobotzik (49). Eine Klub-Legende soll das entstehende Vakuum füllen.

Thomas Sobotzik (49) trat sein Amt erst am 1. April 2023 an, rund ein Jahr später ist er bereits nicht mehr Sportdirektor des Halleschen FC.  © Robert Michael/ZB/dpa

"Der Vorstand hat gemeinsam mit dem Sportdirektor die bisherige Zusammenarbeit ausgewertet sowie Vorstellungen für die zukünftige Ausrichtung ausgetauscht", teilte der Verein am heutigen Donnerstagabend mit.

Dabei sei man "gerade angesichts in den letzten Wochen aufgetretener Sachverhalte" zu dem Entschluss gekommen, die Zusammenarbeit mit sofortiger Wirkung zu beenden.

Der HFC befindet sich fünf Spieltage vor Saisonende in akuter Abstiegsgefahr: Sechs Punkte beträgt der Abstand zum rettenden Ufer, aus den letzten fünf Spielen holte das Team nur einen einzigen Punkt.

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In dieser Zeit schmiss Halle bereits Trainer Ristic raus und installierte Stefan Reisinger (42), an dieser Entscheidung soll Sobotzik allerdings schon gar nicht mehr beteiligt gewesen sein.

An der sportlichen Misere will der Vorstand dem 49-Jährigen zwar nicht die alleinige Schuld geben: "Wichtig ist uns zu der Feststellung, dass wir Thomas Sobotzik nicht als Allein-Verantwortlichen für den sportlichen Verlauf in dieser Saison sehen", sagte Präsident Jürgen Fox (56), man habe seine Entscheidungen schließlich mitgetragen.

Dann gab es aber noch einen Seitenhieb in Richtung des scheidenden Sportdirektors: "So wie wir uns dazu positionieren, die Entscheidungen letztlich akzeptiert zu haben, sollten dann aber jeweils auch alle Beteiligten das machen. Ist das nicht der Fall, steht dieses einer weiteren Zusammenarbeit im Weg."

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Hallescher FC: Toni Lindenhahn unterstützt seinen Ex-Klub als "Bindeglied"

Toni Lindenhahn (33) absolvierte 203 Drittliga-Partien für den HFC und will dem Klub jetzt helfen, die Klasse zu halten.  © Hendrik Schmidt/dpa

Einen neuen Sportdirektor kann der Drittligist noch nicht präsentieren, ein Vakuum soll aber trotzdem nicht entstehen.

Klub-Legende Toni Lindenhahn (33), der seine gesamte Karriere beim HFC verbrachte und im Sommer aus Verletzungsgründen seine Schuhe an den Nagel hängte, wird seinen Verein unterstützen. Er soll als "Bindeglied zwischen Trainer, Mannschaft und Vorstand" fungieren.

"Als ich vom Vorstand gefragt wurde, ob ich in dieser schwierigen Situation helfen will, habe ich natürlich sofort zugesagt. Der HFC ist mein Herzensverein, da ist das selbstverständlich", sagte der 33-Jährige.

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Parallel sondieren die Hallenser, "wie und mit wessen Unterstützung" die Planungen für die kommende Saison laufen sollen - ob in der 3. Liga oder der Regionalliga, werden die nächsten Wochen zeigen.

Tabelle 3. Liga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 SSV Ulm 1846 37 61:36 74
2 SC Preußen Münster 37 66:49 64
3 SSV Jahn Regensburg 37 51:41 63
4 SG Dynamo Dresden 37 54:40 59
5 Rot-Weiss Essen 37 57:50 58
6 1. FC Saarbrücken 37 59:43 57
7 FC Erzgebirge Aue 37 49:47 57
8 SpVgg Unterhaching 37 50:47 55
9 SV Sandhausen 1916 37 57:56 55
10 FC Ingolstadt 04 37 64:50 53
11 BV Borussia 09 Dortmund II 37 57:52 53
11 SC Verl 37 57:52 53
13 FC Viktoria Köln 1904 37 59:64 49
14 TSV 1860 München 37 40:40 46
15 Arminia Bielefeld 37 46:47 43
16 SV Waldhof Mannheim 37 51:58 43
17 Hallescher FC 37 49:67 39
18 MSV Duisburg 37 41:61 34
19 VfB Lübeck 37 34:74 31
20 SC Freiburg II 37 36:64 27

Die Tabelle der 3. Liga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Drittliga-Meister und steigt in die 2. Liga auf. Auch der Zweite steigt direkt auf. Platz 3 spielt mit dem drittletzten Platz der 2. Bundesliga um Aufstieg oder Verbleib in der Liga.

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