Elfmeter und Mega-Rettungsaktion: Hertha-Star Lukebakio wollte Kanga schießen lassen

Berlin - Für die Hertha-Fans war es zumindest im Netz die Szene des Spiels. Top-Stürmer Christopher Nkunku (24) hatte Oliver Christensen (23) schon umkurvt, war bereit zum Einschieben, hatte die Rechnung aber nicht mit Dodi Lukebakio (25) gemacht.

Dodi Lukebakio (25) verkürzt per Elfmeter auf 1:3.
Dodi Lukebakio (25) verkürzt per Elfmeter auf 1:3.  © Jan Woitas/dpa

Der Belgier sprintete in den eigenen Strafraum zurück, setzte zur Grätsche an und spitzelte den Ball mit Fußspitze noch ins Toraus. Es wäre das 2:4 und damit die Entscheidung gewesen.

So aber blieb Hertha BSC nach dem 0:3 zur Pause noch im Spiel. Eine Aufholjagd, die der 25-Jährige mit seinem verwandelten Handelfmeter erst in Gang setzte. Dabei wäre er beinahe gar nicht zum Punkt angetreten. Lukebakio wollte Wilfried Kanga (24) den Strafstoß überlassen.

"Willy wollte schießen. Ich habe ihm gesagt, ich will schießen. Er hat gesagt: 'Bitte lass' mich, das wäre mein erstes Tor.' Ich habe gesagt: 'Okay, nimm den Ball'", sagte der Flügelflitzer dem Kicker. "Dann hat der Trainer anders entschieden."

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Der Belgier trat an, ließ sich auch trotz des Dreifach-Wechsels nicht aus der Ruhe bringen und verwandelte souverän.

"Ich finde es geil von Willy, dass er die Verantwortung übernehmen möchte. Aber letzte Woche hatte Dodi gegen Freiburg per Elfmeter getroffen. Deswegen war relativ schnell klar, dass ich als Trainer eingreife und sage, wir lassen Dodi schießen", erklärte Sandro Schwarz seine Entscheidung.

Neuzugang Wilfried Kanga (24) muss weiter auf sein erstes Bundesligator warten.
Neuzugang Wilfried Kanga (24) muss weiter auf sein erstes Bundesligator warten.  © Thomas Frey/dpa

Wilfried Kanga wartet weiter auf seinen ersten Treffer für Hertha BSC

Der Flügelflitzer war wieder einmal einer der auffälligsten - nicht nur wegen des Elfmeters und der Rettungsaktion. Er ist derzeit Herthas Lebensversicherung, ist mit fünf Buden und einer Vorlage an der Hälfte aller Tore (12) beteiligt. Sturmtank Kanga muss hingegen weiter auf seinen ersten Treffer warten.

In Leipzig war der Neuzugang nah dran, scheiterte in der Nachspielzeit am Pfosten. Dem Franko-Ivorer fehlt noch das entscheidende Quäntchen Glück - ebenso wie dem Rest der Mannschaft. "Es geht nicht, zu denken, die Belohnung wird kommen, sie wird nur kommen, wenn du das komplette Programm investierst", fordert Schwarz vor dem Kellerduell mit dem FC Schalke 04 am Sonntag den gleichen Fokus.

Titelfoto: Thomas Frey/dpa

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