Erst kein Ton, dann kein Glück und ein tragischer Held: Hertha BSC mit Remis in Darmstadt

Darmstadt - Ein torloses Remis der besseren Art: Hertha BSC hat sich im 0:0 (0:0)-Unentschieden bei Darmstadt 98 verbessert gezeigt, wartet aber weiter auf den ersten Liga-Sieg. Maurice Krattenmacher ist am Böllenfalltor zum tragischen Held geworden.

Maurice Krattenmacher (r.) war der beste Hertha-Spieler, hatte bei seinen Abschlüssen aber Pech.
Maurice Krattenmacher (r.) war der beste Hertha-Spieler, hatte bei seinen Abschlüssen aber Pech.  © Uwe Anspach/dpa

Die Bayern-Leihgabe hatte gleich dreimal die Führung auf dem Fuß und fand einmal auch das gegnerische Tor - sein Treffer wurde aber aufgrund einer Abseitsposition zurückgenommen.

Die Fans an den heimischen Bildschirmen erlebten in den ersten 13. Minuten der Begegnung Fußball in Reinform, denn der übertragende Sender Sky hatte mit Tonproblemen zu kämpfen.

So lebte die Live-Übertragung zunächst allein von der visuellen Atmosphäre im mit 17.810 Zuschauern ausverkauften Merck-Stadion.

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Viele Höhepunkte verpasste Kommentator Kai Dittmann aber nicht. Die Berliner legten zunächst Wert auf eine stabile Defensive und überließen dem Gegner weitestgehend die Kugel.

Kurz nachdem der Ton wieder da war, ließ Krattenmacher dann die erste dicke Chance zur Gäste-Führung liegen, traf das Spielgerät aus kürzester Entfernung aber nicht.

Das war so etwas wie ein Weckruf für die Blau-Weißen, die wieder in den gelben Trikots unterwegs waren. Nur fünf Zeigerumdrehungen später klatschte ein abgefälschter Schuss von Krattenmacher an den linken Pfosten.

Fabian Reese sorgte über links immer wieder für Wirbel, vergab am Ende aber den Lucky Punch.
Fabian Reese sorgte über links immer wieder für Wirbel, vergab am Ende aber den Lucky Punch.  © Uwe Anspach/dpa

Maurice Krattenmacher schießt Abseitstor, Tjark Ernst rettet Punkt mit Glanzparade

Tjark Ernst hielt den Punkt für die Alte Dame fest.
Tjark Ernst hielt den Punkt für die Alte Dame fest.  © Uwe Anspach/dpa

Kurz darauf war dann auch die Alte Dame gleich zweimal im Glück: Zunächst scheiterte Aleksandar Vukotic nach einer Ecke am Pfosten, bevor Isac Lidberg beim vermeintlichen Führungstreffer für die Hausherren im Abseits stand.

In der Folge entwickelte sich ein ausgeglichenes Duell mit Chancen auf beiden Seiten. Kurz vor der Pause setzte Jon Dagur Thorsteinsson einen Kopfball an die Latte, wobei Vukotic das Kunstleder dann noch mit dem Knie von der Linie kratzte.

Nach Wiederanpfiff waren die Berliner das dominante Team, ohne sich echte Torchancen zu erspielen. Die Partie verlagerte sich über weite Strecken zwischen die beiden Strafräume.

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Mitte der zweiten Halbzeit mussten die ohnehin gebeutelten Spree-Athener dann den nächsten Verletzungs-Schreck verdauen: Innenverteidiger Niklas Kolbe musste ausgewechselt werden. Wenig später fand Krattenmacher dann, wie erwähnt, doch noch das gegnerische Netz, jedoch stand Joker Dawid Kownacki bei der Entstehung im Abseits.

In der Schlussphase verlagerte sich der Hauptstadtklub wieder verstärkt aufs Kontern und überließ den 98ern das Spiel, die noch einmal alles nach vorn warfen. Tjark Ernst rettete dem Hauptstadtklub am Ende mit starken Paraden den Punkt. Spät in der Nachspielzeit vergab Fabian Reese nach einem Konter den Lucky Punch.

Ein Bild sagt mehr als Tausend Worte: Fabian Reese sitzt nach seiner verpassten Chance in der Nachspielzeit am Boden.
Ein Bild sagt mehr als Tausend Worte: Fabian Reese sitzt nach seiner verpassten Chance in der Nachspielzeit am Boden.  © Uwe Anspach/dpa

Statistik zum Spiel zwischen Darmstadt 98 und Hertha BSC

2. Bundesliga, 3. Spieltag

Darmstadt 98 - Hertha BSC 0:0

Aufstellung Darmstadt 98: Schuhen - Papela, P. Pfeiffer, Vukotic, Nürnberger - Klefisch, Akiyama (61. Maglica), Richter (61. Marseiler), Corredor (87. Boetius) - Lidberg (87. Bialek), Hornby

Aufstellung Hertha BSC: T. Ernst - Gechter, Leistner, Kolbe (67. Marton Dardai) - Eitschberger (90.+6 Rogel), L. Jensen, Zeefuik, Cuisance, Krattenmacher - Thorsteinsson (67. Kownacki), Reese

Schiedsrichter: Lars Erbst (Gerlingen)

Zuschauer: 17.810 (ausverkauft)

Gelbe Karten: Richter (1) / L. Jensen (1)

Titelfoto: Uwe Anspach/dpa

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