Hertha auf der Suche nach dem Spielglück: "Nicht verstecken"

Berlin - Man kann es positiv sehen: Hertha BSC ist seit vier Spielen ungeschlagen. Zufrieden mit der Punkteausbeute ist man in Westend allerdings nicht. Gegen Nürnberg, Paderborn, Rostock und Karlsruhe - alle Teams der Kategorie "machbar" - holten die Berliner insgesamt fünf Zähler.

Hertha ließ gegen Karlsruhe zwei Punkte liegen.
Hertha ließ gegen Karlsruhe zwei Punkte liegen.  © Soeren Stache/dpa

Zu wenig, auch nach der Rechnung von Pal Dardai (47). "Ich sehe minus zwei Punkte. Die müssen wir irgendwo erstmal wiedergutmachen", so der Ungar. "Ein Punkt bringt uns nicht weiter."

Beim letztendlich gerechten Remis gegen den KSC ließen die Blau-Weißen gleich mehrmals die Entscheidung liegen. Fabian Reese (25) traf nur den Pfosten, Haris Tabakovic (29) fehlten Zentimeter und Pascal Klemens (18) jagte die Kugel drüber.

Schon beim 0:0 in Rostock stand das Aluminium im Weg. Kein Team traf in der Liga häufiger Pfosten oder Latte. "Ich finde, wir haben unser Spielglück in Nürnberg verspielt", sagte Dardai. Trotz Führung verlor Hertha völlig den Faden und musste sich mit 1:3 geschlagen geben.

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"Ich habe schon in der Halbzeitpause gesagt, wenn ihr so weitermacht, ist das Spielglück weg. Seitdem ist es weg. Jetzt müssen sie hart arbeiten. So ist Fußball. Jemand beobachtet uns."

Hertha BSC hat die ersten 25 Minuten verschlafen

Die Berliner können sich nicht nur auf Fabian Reese (25) verlassen.
Die Berliner können sich nicht nur auf Fabian Reese (25) verlassen.  © Soeren Stache/dpa

Nur mit fehlendem Spielglück ist Herthas Stillstand in der Tabelle aber nicht zu erklären. Der KSC kaufte den Berlinern den Schneid ab. Die ersten 25 Minuten haben sie völlig verpennt. Erst nach Reeses Ausgleich war der Hauptstadtklub besser drin, drehte das Spiel, um dann im zweiten Durchgang nur noch zu verwalten. Das rächte sich.

"Die Führungsspieler müssen lernen, auch in so einem Spiel Verantwortung zu übernehmen. Wenn du 2:1 führst, musst du Ballbesitz haben. Nicht verstecken", so Dardai. "Das fehlt bei uns."

Die Alte Dame ist derzeit nicht in der Lage, ihrer Favoritenrolle gegen den vermeintlichen Underdog gerecht zu werden. Es fehlt an Kreativität im Mittelfeld. Zu häufig müssen sich die Blau-Weißen auf die Unterschiedsspieler Reese und Tabakovic verlassen. Das liegt allerdings auch an der Personalsituation.

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Mit Jeremy Dudziak (28), Ibo Maza (17), Palko Dardai (24) und Bence Dardai (17) fallen derzeit alle Kreativen, die auch mal ein Spiel machen können, verletzt aus. "Ich erwarte auch mehr, aber wir haben momentan nicht die spielerischen Mittel dafür."

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

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